“Die meisten Eltern bereuen die Entscheidung nicht, ihre Kinder in
eine Kindertagesstätte zu geben.”
Ganze 94 % der Eltern sind mit der Entscheidung, ihre Kinder in die Fremdbetreuung zu geben,
zufrieden. Nur 6 % hadern mit der Entscheidung. Auch den jeweiligen KiTas schlägt volle
Sympathie entgegen. 93 % der Befragten würden ihre Einrichtung weiterempfehlen.
Ein Großteil der Kinder verbringt mehr als 25 Stunden pro Woche in der
KiTa.
Rund 60 % der Kinder sind wochentags zwischen 25 und 35 Stunden in der Fremdbetreuung. Knapp 24 %
der Kids besucht die KiTa täglich weniger als fünf Stunden. 16 % der Sprösslinge hat eine
KiTa-Woche mit mehr als 35 Stunden. Das ist vergleichbar mit der Stundenanzahl in einem
Vollzeitjob. Interessant ist, dass vor allem die Kinder von Besserverdienern eine 35 + x
Stundenwoche in der KiTa haben.
Es herrscht große Zufriedenheit mit dem Preis-/Leistungsverhältnis der
Einrichtungen.
67 % der Eltern sind zufrieden bis sehr zufrieden mit den Kosten ihrer KiTa. Die Meisten der
Befragten zahlen zwischen 100 und 200 Euro im Monat für die Fremdbetreuung. Ein Viertel der
Eltern entrichtet monatlich 200 bis 300 Euro für die Krippe und sogar 26 % zahlen mehr als 300
Euro. Dennoch sind nur 4 % sehr unzufrieden mit dem Preis-/Leistungsverhältnis.
Kindertagesstätten befinden sich in Wohnungsnähe.
Der Standort der KiTa spielt bei der Auswahl eine entscheidende Rolle. Den Eltern in Deutschland
ist es wichtig, dass der Betreuungsplatz ihrer Kinder nicht allzu weit von den eigenen vier
Wänden entfernt liegt. Dieser Fokus spiegelt sich auch in der tatsächlichen Entfernung zur KiTa
wider. 84,5 % der Einrichtungen liegt weniger als 5 km vom Wohnort entfernt.
Die meisten Kinder werden in größeren Gruppen betreut.
60 % der Kinder befinden sich in Gruppen mit mehr als 15 Kids. Dabei werden in 40 % der Fälle 6 –
9 Kinder von einer Fachkraft betreut. Der optimale Betreuungsschlüssel kann mit diesem
Verhältnis nicht eingehalten werden. Gerade in günstigeren KiTas sind Eltern mit der
Gruppengröße unzufrieden. Hier bemängeln rund 27 % der Befragten die Anzahl der Kinder in einer
Gruppe. In hochpreisigen KiTas sind es dagegen nur 5 % der Eltern. Insgesamt ist 17 % der Eltern
die Gruppengröße eher ein Dorn im Auge.
1 % der Eltern vertraut den Erziehern überhaupt nicht.
Damit Eltern ihren Nachwuchs beruhigt in fremde Hände geben können, ist Vertrauen das A und O.
Tatsächlich sprechen 84 % davon, dass sie den Betreuern ihrer Kinder voll und ganz vertrauen.
Somit ist in einem Großteil der Fälle eine optimale Basis für eine erfolgreiche KiTa-Zeit
gelegt. Beunruhigend ist dagegen, dass 14 % der Befragten den Erziehern nur teilweise vertrauen.
1 % der Eltern gibt das Kind in Hände, denen es überhaupt nicht vertraut.
Whitepaper und Infografiken
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Familiäres Umfeld: Die meisten KiTas sind direkt in der Nachbarschaft
Warum sich die Eltern für eine bestimmte Kindertagesstätte entscheiden, hängt in 34 %
der Fälle von der
Entfernung zum Wohnort ab. Je nachdem welche Berechnungsmethode wir der Umfrage zugrunde legen,
waren es
sogar bis zu 79 % der Eltern, die sich aufgrund der Nähe von Wohnort und KiTa für eine bestimmte
Einrichtung entschieden haben.
Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider. 84,55%
der Befragten gab an, dass die KiTa weniger
als 5
Kilometer vom Wohnort entfernt liegt. Das ergibt durchaus Sinn, weil dadurch die Wege für beide
Elternteile oder andere Betreuungspersonen nicht weit sind. Sogar die Distanz zum Arbeitsort ist
in den meisten Fällen nicht allzu groß. Auch hier beträgt die Strecke häufig nicht mehr als 5
Kilometer.
Nur bei 16,5% der Umfrage-Teilnehmer liegt der
Arbeitsplatz mehr als 20 Kilometer von der KiTa
entfernt.
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Organisatorisches rund um den KiTa-Platz
Kurze Wartezeit auf einen KiTa-Platz
In Deutschland scheint es relativ schnell zu gehen, dass die Eltern einen KiTa-Platz erhalten.
75,77% warteten weniger als ein Jahr darauf. Bei
rund 21 % der Familien dauerte es immerhin
noch zwischen einem Jahr und zwei Jahren, bis der gewünschte Betreuungsplatz verfügbar war. Zwei
bis drei Jahre Wartezeit hatten 3,37 % der Eltern.
Grundsätzlich ist es in Deutschland so, dass
es einen Rechtsanspruch auf Fremdbetreuung gibt. Dieser ist in § 24 Abs. 2 SGB VIII
geregelt.
Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres haben, bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres,
Anspruch auf frühkindliche Förderung. Diese kann in einer Tageseinrichtung oder
Kindertagespflege erfolgen. Obwohl es den gesetzlichen Anspruch auf einen KiTa-Platz gibt,
existiert keine Garantie, dass Eltern eine Zusage für die Wunsch-KiTa bekommen.
Sollten Familien
keinen Betreuungsplatz finden, wenden sie sich am besten an das zuständige Jugendamt. Dort wird
normalerweise Unterstützung geleistet. Klappt auch das nicht, kann die Fremdbetreuung eingeklagt
werden.
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Organisatorisches rund um den KiTa-Platz
Faktor Geld: So viel kosten deutsche KiTas im Jahr 2020
Durch das Gute-KiTa-Gesetz sollen Familien bei der Kinderbetreuung eine finanzielle Entlastung
erfahren. Ob das tatsächlich passiert, beurteilt unsere Umfrage nicht. Dennoch sind 67 % der
Eltern zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Preis-/Leistungsverhältnis.
36 % der von uns Befragten leistet
einen Beitrag zwischen 100 und 200 Euro pro Monat und Kind für die Ganztagsbetreuung in der
KiTa. 26 % bezahlen zwischen 200 und 300 Euro. Immerhin entrichten über ein Viertel aller befragten
Eltern mehr als 300 Euro pro Monat für die Kindertagesstätte.
Wichtig bei der Frage nach dem Geld sind auch
die Einkommensverhältnisse der Familien. 41 % der teilnehmenden Haushalte hat ein
Netto-Einkommen zwischen 3.000 und 5.000 Euro.
31 % verdient zwischen 1.000 und 3.000 Euro netto pro Monat. Tatsächlich geben Haushalte mit
hohen Einkommen auch mehr Geld für die Kinderbetreuung aus. 24 % der Familien, die über 5.000
Euro
netto pro Monat zur Verfügung haben, zahlen über 400 Euro für die KiTa. Bei den Haushalten mit
einem
Netto-Einkommen zwischen 1.000 und 3.000 Euro sind es dagegen nur 8 %. Dafür besuchen nur 8 %
der Kinder von Besserverdienern eine KiTa, die weniger als 100 Euro pro Monat kostet.
Es scheint also tatsächlich einen Zusammenhang zwischen KiTa-Kosten und dem Einkommen zu geben.
Was
grundsätzlich nicht verwunderlich ist. Die Frage ist, ob das Gute-KiTa-Gesetz hierbei in Zukunft
einen
Einfluss haben wird. Vielleicht entscheiden sich dann auch mehr einkommensschwächere Familien
für eine
teurere KiTa? Dieser Beschluss hängt aber vermutlich auch wieder von weiteren Faktoren ab, wie
beispielsweise der Entfernung zwischen KiTa und Wohnort.
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Organisatorisches rund um den KiTa-Platz
Gründe für den KiTa-Besuch
Spannend ist auch zu sehen, welche Beweggründe Eltern dazu führt, ihre Kleinkinder in
Fremdbetreuung zu übergeben. 35,2 %
suchten für ihren Nachwuchs einen KiTa-Platz, weil beide
Eltern wieder zur Arbeit gehen mussten.
Bei 33 % spielte die
Entwicklungsförderung eine
entscheidende Rolle. Auch der Faktor, dass beide Elternteile zwar nicht wieder unbedingt
arbeiten gehen müssen, aber es wollen, war in 24 % ausschlaggebend. Wenn beide
Erziehungsberechtigte vor dem Nachwuchs
berufstätig waren, möchten sie manchmal auch im Anschluss auf eine Karriere nicht verzichten. Das
gilt selbst in den Fällen, in denen ein Partner alleine genug Geld verdienen würde, um die
Familie zu versorgen.
Rund 2,8 %
entschieden sich für einen KiTa-Platz, weil die Kinder von
Freunden und Bekannten ebenfalls eine Einrichtung besuchen.
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Organisatorisches rund um den KiTa-Platz
So viele Wochenstunden verbringen Kinder in deutschen KiTas
Rund 59,9 % der Kinder sind wochentags zwischen 25 und 35 Stunden in der Fremdbetreuung. Knapp 23,5 % der
Kids besucht die KiTa täglich weniger als fünf Stunden. 16,6 % der Sprösslinge hat eine KiTa-Woche mit
mehr als 35 Stunden. Das ist vergleichbar mit der Stundenanzahl in einem Vollzeitjob. Interessant ist,
dass vor allem die Kinder von Besserverdienern eine 35 + x Stundenwoche in der KiTa haben.
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Kita: Wie groß ist der Stress für Kinder?
Im Rahmen unserer Studie kam immer wieder das Thema Stress in Zusammenhang mit frühkindlicher
Fremdbetreuung auf den Tisch. Da es sich um ein sehr sensibles Thema handelt, ist es wichtig, ein
möglichst objektives Bild zu gewinnen. Deshalb haben wir die Eltern bewusst nicht zu dem Stresslevel
ihrer Kinder befragt. Dafür wurden verschiedene wissenschaftliche Arbeiten herangezogen und miteinander
verglichen.
Die wichtigsten Studien zum Faktor Stress in der KiTa
Wer sich mit der Stressbelastung in KiTas beschäftigt, kommt um einige Studien nicht umher. Zu diesen
gehören unter anderem:
NICHD Study of Early Child Care & Youth Developement 1
Families, Children and Child Care study (FCCC) 2
Wiener Kinderkrippenstudie 3
NICHD Study of Early Child Care & Youth Developement
Im Rahmen dieser Studie begleiteten die Wissenschaftler ab 1991 zunächst 1364 Kinder. Es wurden unter
anderem Faktoren wie Kinderbetreuung und Gesundheit, Kinderbetreuung und Mutter-Kind-Beziehung,
Kinderbetreuung und psychologische Effekte sowie die Entwicklung der Kinder in Fremdbetreuung
untersucht.
In Bezug auf die Mutter-Kind-Bindung wurde festgestellt, dass es insbesondere die Sensibilität und der
responsive Umgang der Mutter mit dem Kind entscheidend sind. Je aufmerksamer die Mutter ihrem Nachwuchs
gegenüber ist, desto sicherer die Mutter-Kind-Bindung. Die Art der Betreuung hatte keinen Einfluss
darauf.
Allerdings konnte eine gute außerhäusliche Betreuung eine mangelnde Mutter-Kind-Bindung positiv
beeinflussen. Eine unsensible Fremdbetreuung wirkte sich zusätzlich negativ auf eine schlechte
Mutter-Kind-Bindung aus.
Frühe Fremdbetreuung kann laut der NICHD-Studie einen leicht negativen Effekt auf
die soziale Entwicklung der Kinder haben. So zeigten Kinder, die bereits in sehr jungen Jahren eine KiTa
besuchten, ein höheres Konfliktpotenzial im Umgang mit Erwachsenen. In 17 % der Fälle überschritt das
Problemverhalten kritische Werte. Im Vergleich dazu war dies bei 6 % der zu Hause betreuten Kinder der
Fall.
Allerdings hatten auch hier die mütterliche Sensibilität sowie der soziale und wirtschaftliche Status
der
Familie einen Einfluss. Für das auffälligere aggressive Verhalten der KiTa-Kinder könnte ein höheres
Stresslevel mitverantwortlich sein.
Insgesamt zeigte die NICHD Studie allerdings, dass eine frühkindliche
Fremdbetreuung grundsätzlich weder positive noch negative Auswirkungen hat. Wichtig für die Entwicklung
der
Kinder waren Verhalten der Mutter, Einkommen der Familie und die Qualität der Fremdbetreuung.
Families, Children and Child Care Study (FCCC)
Bei dieser britischen Langzeitstudie wurden 1201 Kinder von der Geburt bis ins Schulalter
begleitet. Dabei wurden sechs verschiedene Betreuungsformen studiert:
Kinderbetreuung durch Mutter und / oder Vater
Kinderbetreuung durch die Großeltern, andere Verwandte oder Freunde
Kinderbetreuung durch Babysitter im häuslichen Umfeld der Kinder
Kinderbetreuung durch eine Tagesmutter im häuslichen Umfeld der Kinder
Gruppenbetreuung in einer öffentlichen oder privaten Tagesstätte
Eine Kombination aller genannten Betreuungsformen
Es wurden beispielsweise folgende Fragen 4 untersucht:
Welche Auswirkungen haben unterschiedliche Formen der Kundenbetreuung sowohl kurz- als auch
langfristig.
Wie beeinflusst die Fürsorge der Eltern und die nicht-elterliche Fürsorge die Entwicklung der
Kinder?
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten haben die verschiedenen Betreuungsarten?
Welchen Einfluss haben die täglichen Betreuungsstunden und die Kontinuität auf die Entwicklung?
Welche Zusammenhänge gibt es zwischen spezifischen Merkmalen der Kinder (Temperament, Geschlecht
etc.) und dem Empfinden in Bezug auf die Kinderbetreuung?
Welche Rolle spielen sozialdemografische Merkmale der Familie in Bezug auf die kindliche Entwicklung
und die Erfahrung in der Kinderbetreuung?
Welchen Einfluss haben die psychische Verfassung der
Eltern und deren Einstellung in Bezug auf die Betreuung auf die kindliche Entwicklung?
Wie beeinflusst die Qualität der Kinderbetreuung die Entwicklung der Kinder?
Auch bei der FCCC-Studie gibt es Hinweise darauf,
dass externe frühkindliche Betreuung aggressives Verhalten sowie Angst und Depressionen begünstigen.
Allerdings sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren. In der Studie selbst steht, dass die
Datenlage nicht ausreichend ist, um Schlüsse in diese Richtung zu bestätigen. Vielmehr seien auch hier
wieder individuelle Faktoren wie die Sensibilität der Eltern und die Qualität der Betreuung
entscheidend.
Was ist Cortisol?
Cortisol ist ein Steroidhormon, dass der Körper in den Nebennieren produziert. Es wird umgangssprachlich
gerne als Stresshormon bezeichnet. Das liegt daran, dass es vor allem in Notsituationen ein exzellenter
Helfer ist. Denn Cortisol sorgt einerseits dafür, dass Energie aus den körpereigenen Speichern
freigesetzt
wird, andererseits reduziert es den Energieumsatz. Das ist insbesondere in Situationen wichtig, die für
den
Menschen anstrengend sind, wie psychischer Stress oder auch starker Hunger und hohe Arbeitsbelastung.
Dann
lässt Cortisol das Herz schneller pumpen, den Blutdruck steigen und Entzündungen gehemmt werden.
Zudem ist
es noch für folgende Vorgänge verantwortlich:
Es hebt den Blutzuckerspiegel an.
Es steigert die Atemfrequenz.
Es unterbindet unangemessene Immunreaktionen.
Es lässt Knochen langsamer wachsen.
Es kann das Ablesen der Erbinformationen in den Genen stören.
Es unterstützt den Abbau der Fettspeicher und Eiweißspeicher.
Es verbessert die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und Verarbeitung von Informationen.
Es fördert den Appetit.
Körperlicher und psychischer Stress lassen das Cortisol-Level im Körper ansteigen. Eine
Messung, wie hoch es ist, kann einfach und schmerzlos über eine Speichelprobe erfolgen. Deshalb wird
diese
Methode seit Ende der 1990er-Jahre in der frühkindlichen Stressforschung eingesetzt.
Der menschliche Körper verfügt über ein System, mit welchem er Stress reguliert. Hierin ist das
“Kuschelhormon” Oxytocin der
Gegenspieler des Cortisols. Oxytocin kann die Ausschüttung des Stresshormons reduzieren. Es wird unter
anderem bei liebevollen Kontakten produziert, fördert soziale Bindungen und ein gutes Miteinander
zwischen
den Menschen.
Leiden Kinder unter einem dauerhaft erhöhten Cortisol-Spiegel, kann dies Infektionen,
Depressionen, Angst, Essstörungen, Emotionalität, emotionale Dysfunktionen, den Neuronen-Erhalt negativ
beeinflussen und außerdem zu einer höheren Infektanfälligkeit führen 6.
Forscher aus der Schweiz stellten
fest, dass große Mengen des Stresshormons bei Kindern zu psychischen Auffälligkeiten führen. Bei Jungen
zeige sich dies eher in nach außen gerichtetem, impulsivem Verhalten. Mädchen mit hohem Cortison-Level
neigten zu inneren Störungen wie Ängsten 7.
Hohe Cortisol-Level bei unter Dreijährigen in Fremdbetreuung
Nach dem Aufstehen ist der Wert des Stresshormons generell am höchsten. Im Normalfall liegt der Cortisolwert bei Kleinkindern am Morgen8 bei:
Babys ab dem 5. Lebenstag 0,6-20 µg/dl
Säuglinge 2. bis 12. Lebensmonat 2,4-23,0 µg/dl
Kinder 2. bis 15. Lebensjahr 2,5-23,0 µg/dl
Harriet J.Vermeer und Marinus H. van
IJzendoorn 9 von der Universität Leiden verglichen neun verschiedene Studien zum Thema Cortisol-Level in
Kindertagesstätten. Sie fanden heraus, dass bei allen Kindern – unabhängig davon, ob sie eine KiTa besuchten
oder nicht – morgens ein ungefähr gleich hohes Cortisol-Level vorlag. Allerdings stieg bei Kindern unter
drei Jahren in ganztägiger Fremdbetreuung der Wert des Cortisols im Körper an, während er im heimischen
Umfeld sank. Dieser Anstieg passierte unabhängig davon, welche Qualität die Einrichtung hatte. Selbst in
guten bis sehr guten KiTas wiesen 70 bis 90 % der Kinder einen Zunahme des Stresshormons im Tagesverlauf
auf. Bemerkenswert ist, dass der Anstieg zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr am höchsten war.
Anschließend sank er stark ab. Bei Fünf- und Sechsjährigen war er kaum mehr relevant. Es ist fraglich, ob
auch hier die Beziehung zur Mutter und deren Sensibilität eine Rolle spielen. Bei einer Untersuchung von 70
Säuglingen ab einem Alter von 15 Monaten wurde Folgendes festgestellt:
Sicher gebundene Kleinkinder hatten
in der Eingewöhnungsphase (Mütter waren in der KiTa noch anwesend) wesentlich geringere Cortisolwerte als
unsicher Gebundene.
In der Trennungsphase, wenn Mütter nicht mehr in der KiTa anwesend waren, stieg das
Level des Stresshormons auf 75 % bis 100 % im Vergleich der zu Hause gemessenen Werte.
Bereits 10 Wochen
nach Krippenstart wiesen unter 2-Jährige morgens einen niedrigeren Cortisol-Wert auf.
Fünf Monate nach der
Eingewöhnung hatten alle Kinder – egal ob sicher oder unsicher gebunden – ähnliche Cortisolwerte. Diese
lagen über der heimischen Betreuung 10.
Mit 869 Probanden aus der NICHD-Studie wurde eine
Langzeituntersuchung durchgeführt. Als die Kinder ein Alter von 15 Jahren erreichten, wurden wieder die
morgendlichen Cortisolwerte gemessen. Diese waren bei Jugendlichen aus Krippenbetreuung sowie aus unsicher
gebundenen Familien morgens niedriger als bei Vergleichsgruppen. Die Schlussfolgerung der Experten ist, dass
der frühkindliche Stress das Stresssystem im Gehirn langfristig verändert.
Die Entwicklungspsychologin Liselotte Ahnert stellte in ihrer “Wiener Kinderkrippenstudie” fest, dass Kinder den Stress wesentlich
besser verarbeiteten, wenn sie nur halbtags die Einrichtungen besuchten. Das galt insbesondere für jüngere
Studienteilnehmer. Auch stellte sie fest, dass ein besserer Betreuungsschlüssel Einfluss auf das
Cortisol-Level der Kleinen hatte. Ihre Empfehlung ist eine KiTa, bei der ein Erzieher maximal fünf Kinder
betreut. Ein Verhältnis von eins zu sieben oder eins zu acht sei aber, laut Ahnert, auch noch vertretbar.
Sehen wir uns die Ergebnisse unserer Studie in Bezug auf den Betreuungsschlüssel an. Rund 41 % der
Teilnehmer-Kinder besucht eine Einrichtung, bei der ein Erzieher maximal fünf Kinder betreut. Dies
entspricht dem von Ahnert empfohlenen Verhältnis. Über 20 % gehen in eine KiTa, bei der eine Fachkraft für
10 Kinder und mehr verantwortlich ist. Dieser Schlüssel ist bei unter 3-Jährigen nicht optimal. Hier besteht
– im Hinblick auf die Studienergebnisse – Verbesserungsbedarf.
1 The NICHD Early Child Care Research Network (2005), Child Care and Child Developement,
Results from the NICHD Study of Early Child Care and Youth Developement, The Gulford 3 Press
4 Kathy Sylva PhD, Alan Stein FRCPsych, Penelope Leach PhD, A prospective study of the
effects of different kinds of care on children’s development in the first five years, FAMILIES
CHILDREN AND CHILD CARE PROJECT
10 Lieselotte Ahnert, Megan R. Gunnar, Michael E. Lamb, and Martina Barthel, Transition
to Child Care: Associations With Infant –Mother Attachment, Infant Negative Emotion,
and Cortisol Elevations, Child Development, May/June 2004, Volume, 75 Number 3, Pages
639 – 650
Einrichtung und pädagogische Arbeit
Der durchschnittliche Betreuungsschlüssel in deutschen KiTas ist mangelhaft
Zu einer soliden Förderung und Betreuung der Kinder spricht die Bertelsmann-Stiftung folgende
Empfehlung aus:
Betreuungsschlüssel von 3,0 bei Kindern bis drei Jahren
Betreuungsschlüssel von 7,5 bei Kindern zwischen drei Jahren und Schuleintritt
Damit der optimale Betreuungsschlüssel realisiert werden kann, braucht es allerdings zusätzliches
Personal. Denn eine Fachkraft verbringt nur rund 67 % ihrer Arbeitszeit mit direkter
pädagogischer Arbeit. Den Rest benötigt sie für Verwaltungstätigkeiten und Organisation sowie
Ausfallzeiten durch Urlaub und Krankheit. Wird also eine Fachkraft zur Betreuung von 7,5 Kindern
eingesetzt, betreut sie in tatsächlich 11,2
Kinder. Sie übernimmt Kinder von Kollegen, die gerade andere Arbeiten erledigen, im Urlaub oder
krank sind.
Die Deutschlands große KiTa-Studie fand heraus, dass sich 59,89 % der Kinder in Gruppen
mit mehr als 15 Kindern befinden. In rund 39,94 % der Fälle kümmert sich eine Fachkraft um 6 – 9
Kinder. Das ist laut Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung bereits zu viel, um eine optimale
Betreuung zu gewährleisten. Noch schlechter sieht es bei 21,02 % der teilnehmenden Familien aus.
Dort befinden sich die Kinder in Einrichtungen, wo ein Erzieher zehn oder mehr Kinder versorgt.
Insgesamt befinden sich also mehr als die Hälfte der Kinder in Einrichtungen, bei denen der
Betreuungsschlüssel nicht ideal ist.
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Einrichtung und pädagogische Arbeit
Erfolgreiche und schnelle Eingewöhnung
Sehr positiv empfinden die Erziehungsberechtigten die ersten Wochen in der KiTa. Viele Eltern
haben Sorge, wenn sie an den Einstieg ihrer Sprösslinge in die KiTa denken. Diese Bedenken
scheinen unberechtigt zu sein. 43,21 % der Kinder waren nach maximal zwei Wochen bereits gut in der
Tagesstätte integriert. Bei 27,16 % dauerte es maximal drei Wochen. Bei den Restlichen – insgesamt
30 % – dauerte es mehr als drei bzw. vier Wochen. In Bezug auf die Eingewöhnungsdauer lässt sich
ein Ausreißer erkennen. So brauchten 53 % der Kinder aus Haushalten mit extrem geringem
Einkommen nur maximal zwei Wochen für die Eingewöhnung. Allerdings gibt es auch das
Gegenbeispiel.
Bei den Geringverdienern brauchten auch 9,88 % der Kinder mehr als vier Wochen, bis
sie sich in der Krippe wohlfühlten. Haushalte mit einem Netto-Einkommen von bis zu 1.000 Euro
zeigen also in beide Extreme gewisse Auffälligkeiten. Über alle Familien hinweg konnten wir eine
extrem hohe Zufriedenheit mit dem Eingewöhnungsprozess feststellen. 94 % aller Befragten gaben
an, dass sie die erste KiTa-Phase als positiv bewerten.
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Einrichtung und pädagogische Arbeit
Konkrete Beurteilung von Personal und Einrichtung
Wir haben uns die Meinung der Eltern zu verschiedenen Qualitätsfaktoren der KiTa eingeholt.
Besonders deutlich war zu erkennen, dass die Mitarbeiter der Krippen als sehr freundlich
eingeschätzt werden. Schlappe 87 % der Erziehungsberechtigten beschrieben das Personal als nett
oder sogar sehr nett. Die Hälfte der Befragten schätzt die Öffnungszeiten der Einrichtung sehr
positiv ein. Bei der Gestaltung der KiTa sprachen 49 % davon, dass ihre Einrichtung über einen
sehr schönen Außenbereich verfüge. Werfen wir aber auch einen Blick auf die negativeren
Feedbacks. Hier fällt direkt die Ferienbetreuung ins Auge. Bei keiner anderen Frage wurde sooft
mit großer Unzufriedenheit gestimmt wie hier. 17 % der Eltern sind überhaupt nicht glücklich
über die angebotene Ferienbetreuung ihrer Einrichtung. Eine zweite Herausforderung scheint die
Schlafsituation in den KiTas zu sein. Immerhin sind damit noch 50 % zufrieden bis sehr
zufrieden. Allerdings gibt es auch 8 % Unzufriedene und 7 % sehr Unzufriedene.
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Einrichtung und pädagogische Arbeit
Verbesserungsbedarf in deutschen KiTas
Gerade, weil Eltern tagtäglich mit den Einrichtungen zu tun haben, können sie auch gut
beurteilen, wo es Mängel gibt. Welche Bereiche besitzen noch Verbesserungspotenzial? Die gute
Nachricht vorneweg. Die meisten Eltern (23,53 %) finden ihre KiTa spitze. Sie wollen überhaupt
nichts daran verändern und sehen keinen Verbesserungsbedarf. Rund 17 % ist die Gruppengröße ein
Dorn im Auge. Hier
ist ein Zusammenhang mit dem weniger optimalen Betreuungsschlüssel erkennbar. Auch die Vielfalt
der Projekte (10,53 %) und die Qualität des Essens (8,67 %) ist teilweise noch nicht optimal.
Nichtsdestotrotz empfehlen 93 % der Eltern die Einrichtung ihrer Kinder weiter. Nur eine
Minderheit von 7 % würde das nicht tun.
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Integration der Eltern
Eltern schätzen die gute Zusammenarbeit mit den Betreuungskräften
Einen Grundpfeiler in der erfolgreichen KiTa-Arbeit bildet die Zusammenarbeit zwischen Erziehern
und Eltern.
Gute Eltern-Erzieher-Beziehungen prägen die deutsche KiTa-Landschaft 82
% der Eltern
finden die Zusammenarbeit mit den Erziehern gut bis sehr gut. Während 72 % mit den
Besprechungsmöglichkeiten in der KiTa zufrieden sind, sehen hierbei 28 % Verbesserungsbedarf.
Meistens findet der Austausch zwischen Betreuern und Erziehungsberechtigten persönlich statt.
Allerdings werden bei 16 % auch elektronische Nachrichten und bei 14 % das Telefon genutzt. Nur
in ganz seltenen Fällen (2 %) kommunizieren Eltern und Krippe per Post.
Wir haben uns außerdem nach dem Vertrauensverhältnis erkundigt. 1 % der Eltern haben überhaupt
kein Vertrauen in die Betreuer ihrer Kinder. Glücklicherweise kommt diese Konstellation nur in
extrem seltenen Fällen vor. Besser wäre es allerdings, wenn es solche Fälle überhaupt nicht
gäbe. Konzentrieren wir uns auf die erfreulicheren Werte. 84 % der Eltern vertrauen den
Erziehern ihrer Kinder voll und ganz. 15 % sind zumindest teilweise von der Vertrauenswürdigkeit
der Betreuer überzeugt.
Spannend ist auch die Frage, ob sich Eltern trauen, die Erzieher auf
Probleme anzusprechen. Hier erklärt eine deutliche Mehrheit von 92 %, dass sie jederzeit auf die
Fachkräfte zugehen und Herausforderungen anmelden könnten. Nur 2 % trauten sich das nicht, 5 %
würden nur teilweise bei Problemen das Gespräch suchen.
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Integration der Eltern
Mehr Mitwirkung der Eltern in der Kinderkrippe nicht gewünscht
Es ist fraglich, inwieweit die Erziehungsberechtigten überhaupt Lust und Zeit haben, in der KiTa
mitzuwirken. Immerhin 70 % unserer Befragten wollen keinen größeren Einsatz zeigen als bisher.
Der Rest würde sich dagegen lieber noch mehr engagieren.
Dabei scheint es auch bisher schon eine relativ gute Mitwirkung der Eltern zu geben. Denn 76 %
der Studien-Teilnehmer erklärte, dass die KiTa gemeinsame Angebote für Eltern und Kinder
organisieren würde. Bei 24 % der Einrichtungen gibt es solche Aktivitäten nicht.
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Integration der Eltern
Vertrauensvolle Beziehung der Eltern untereinander
Eine gute Option, um sich mit anderen Erziehungsberechtigten intensiver auszutauschen, sind
Elternabende. In 81,19 % der Fälle finden solche manchmal statt. 17,01 % der Befragten erklären, dass
ihre KiTa häufig zu Elternabenden einlädt. Überhaupt keine solchen Veranstaltungen gibt es in 1,79 % der Krippen.
Die Beziehung zu den Eltern der anderen KiTa-Kinder beurteilt der Großteil (44,74 %) als gut. 20,12 %
sprechen sogar von sehr guten Beziehungen der Erziehungsberechtigten untereinander. Dagegen sind
26,13 % der Eltern nur mittelmäßig mit dem Kontakt untereinander zufrieden. Insgesamt 9 % sind
sogar unzufrieden bis sehr unzufrieden mit den Elternbeziehungen in der KiTa
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Corona-KiTa-Studie von DJI und RKI
Aus aktuellem Anlass führt das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und das Robert Koch-Institut (RKI) eine
bundesweite Corona-Studie mit dem Schwerpunkt auf Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder durch. Darin
wird der Einfluss und die Bedeutung der Corona-Pandemie für KiTas, Tagespflegeeinrichtungen, Eltern und
Kinder untersucht. Finanziert wird die Arbeit durch das Bundesfamilienministerium sowie das
Bundesgesundheitsministerium. Geplantes Ende der Studie ist Dezember 2021.
Um Rahmen der Untersuchung
werden regelmäßig rund 3.000 Einrichtungen befragt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf den
Transformationsprozess vom Pandemie-Betrieb inklusive Notbetreuung zurück zum Regelbetrieb gelegt. Auch
die Infektionsrisiken werden aufmerksam beobachtet.
Die fünf Kernfragen, die die Forschungsarbeit beantworten soll lauten:
Unter welchen Bedingungen wird die Kindertagesbetreuung während der
Corona-Pandemie angeboten?
Welche Herausforderungen sind für die Kindertagespflege und die
Kindertageseinrichtungen, das Personal und die Familien von besonderer Bedeutung?
Unter welchen
Bedingungen gelingt eine schrittweise, kontrollierte Öffnung?
Wie hoch sind die damit einhergehenden
Erkrankungsrisiken für alle Beteiligten?
Welche Rolle spielt die Gestaltung der schrittweisen Öffnung
für die weitere Verbreitung von SARS-CoV-2, und welche Rolle kommt dabei Kindern zu?
Die Studienergebnisse werden monatlich auf der Webseite aktualisiert und sind für jeden Interessierten
kostenlos einsehbar.
Überblick über die ersten Ergebnisse der Corona-Kita-Studie
Der Lockdown war bundesweit ab der 3. Märzwoche. Eine stufenweise Öffnung wurde am 28.4. beschlossen. Der
genaue Prozess war Ländersache. In Zeiten des Lockdowns stellte sich folgende Situation dar:
1/10 der Kinder wurde, während des Lockdowns, institutionell notbetreut.
Mütter übernahmen in der Lockdown-Phase deutlich häufiger die Kinderbetreuung als Väter.
Kinder verbrachten mehr Zeit mit Eltern und Geschwistern, insbesondere in Familien mit höherem
Bildungsniveau.
In Familien mit maximal mittlerem Bildungsniveau übernahmen auch die Großeltern öfter die
Kinderbetreuung, obwohl der Kontakt eingeschränkt werden hätte sollen.
1/10 der Familien nahm kostenlose Hilfe bei der Kinderversorgung von
Nachbarn, Bekannten und Freunden in Anspruch.
¼ der Kinder hatte in der Zeit überhaupt keinen Kontakt zu den KiTa-Betreuern, 1/10 dagegen häufigen
bis sehr häufigen Kontakt.
Bis Ende Juni befanden sich die KiTas in allen Bundesländern wieder in eingeschränktem
Regelbetrieb.
Vor Beginn der Sommerferien besuchten teilweise wieder bis zu 90 % der KiTa-Kinder ihre
Einrichtung.
Mit dem Start der Urlaubszeit ging der Anteil zurück und auch die Datenlage wurde dünner.
Die Studie schließt auch eine Untersuchung von Atemwegserkrankungen (akute respiratorische Erkrankungen
ARE) ein. Bis zur 5. Kalenderwoche 2020 lag die Zahl der Kinder zwischen 0 und 4 Jahren, die unter
Atemwegserkrankungen litten, etwa auf dem Stand der Vorjahre. In KW 7 und 8 waren es mehr als in 2017 –
2019. Ab der 10. KW fielen die Infektionszahlen massiv ab und lagen bis KW 21 weit unter den Vorjahren.
Ab KW 22 stiegen die Atemwegserkrankungen bei den bis 5-Jährigen wieder, ab KW 28 sogar über den
Vorjahresstand.
Bis zum 28.5. wurden dem RKI 2.182 Fälle von Covid-19-Erkrankungen bei 0- bis 5-Jährigen
übermittelt. Damit bilden die KiTa-Kinder einen Anteil von 1,2 % der gesamten Corona-Infizierten.
Bis zum 22.6. wurden unter den 0- bis 5-Jährigen 2.692 Infizierte gemeldet. Das entspricht einem
Anteil von 1,4 %
an den Gesamtinfizierten
Damit sich interessierte Eltern, KiTa-Fachkräfte und andere Bürger über die aktuelle
Corona-KiTa-Situation ein Bild machen können, werden auf der Webseite (corona-kita-studie.de) monatlich
die aktuellen Berichte als PDF veröffentlicht.
Soziale Unterschiede
Eltern schätzen die gute Zusammenarbeit mit den Betreuungskräften
25 % der Kinder aus Haushalten mit einem sehr hohen Nettoeinkommen (über 5.000 Euro pro Monat)
verbringen mehr als 35 Stunden pro Woche in der KiTa. Dagegen sind es in einkommensschwachen
Familien (Nettoeinkommen unter 1.000 Euro) nur 5 %.
Eltern aus einkommensstarken Haushalten kommunizieren in 25 % der Fälle elektronisch mit den
Betreuern. Dagegen nutzen nur 5 % der armen Familien E-Mails oder Messenger als
Unterhaltungsmöglichkeit.
In einkommensschwachen Familien werden doppelt so häufig KiTas besucht, in denen es keine
gemeinsamen
Eltern-Kind-Aktivitäten gibt.
Während 8 % der reichen Familien mehr als zwei Jahre auf einen KiTa Platz gewartet haben, hat
es bei
den Ärmeren nie länger als zwei Jahre gedauert.
Bei der Entscheidung für eine KiTa spielt bei den Reicheren die Ausstattung (29 %) eine große
Rolle,
sie ist bei den Ärmeren dagegen überhaupt nicht (0 %) wichtig. Auch die Öffnungszeiten (26
%) und,
dass befreundete Kinder die gleiche Einrichtung besuchen (15 %), waren bei den
einkommensstärkeren
Familien entscheidend. Die Einkommensschwächeren interessierten Öffnungszeiten und befreundete
Kinder mit jeweils 5 % deutlich weniger.
Bei 20 % der Kinder aus einkommensschwachen Familien dauerte die Eingewöhnung mehr als 4
Wochen, dagegen nur bei 8 % der finanziell Bessergestellten.
63 % der Eltern mit geringem Einkommen wissen ganz genau, was ihre Kinder den ganzen Tag in der
KiTa machen. Dagegen verfügen nur 34 % der Reichen über den gleichen Wissensstand.
Die Frage, warum das Kind eine KiTa besucht, beantworteten 43 % der Haushalte mit hohem Einkommen
damit, dass beide Eltern wieder arbeiten wollen. Im Vergleich dazu, wollen nur 27 % der
Eltern aus ärmeren Haushalten wieder arbeiten und geben deshalb ihre Kinder in fremde Hände. Ärmeren
Familien ist dagegen die Entwicklungsförderung des Nachwuchses ein großes Anliegen (40 %),
während
diese bei den Einkommensstarken nur bei 27 % im Fokus liegt.
Ein Viertel der reichen Eltern bemängelt die Öffnungszeiten ihrer KiTa, dagegen sind diese nur
für 6
% der ärmeren Familien verbesserungswürdig.
Sind teure KiTas besser?
Lohnt es sich mehr Geld für KiTas auszugeben?
Der Betreuungsschlüssel ist bei teureren KiTas idealer
Tatsächlich optimiert sich das Verhältnis Fachkraft/Kind mit steigenden Krippen-Preisen. Während in
KiTas, die weniger als 100 Euro kosten, noch 66 % der Gruppen über 15 Kinder stark sind, ist dies nur
noch in 30 % der KiTas über 400 Euro der Fall. Gruppengrößen zwischen 5 und 10 Kindern kommen – abhängig
vom Preis – in folgenden Relationen vor:
12%
Weniger 100 Euro
36%
100 – 200 Euro
26%
200 – 300 Euro
13%
300 – 400 Euro
13%
Über 400 Euro
Besserer Elternkontakt in günstigeren Einrichtungen
Der Austausch zwischen den Erziehungsberechtigten scheint in günstigen Krippen etwas besser. Bei den
KiTas unter 100 Euro pro Monat sind 34 % der Eltern mit dem Kontakt untereinander sehr zufrieden.
Dagegen sind dies nur 13 % der Krippen über 400 Euro.
Kürzere Eingewöhnungszeiten in günstigeren Einrichtungen
Auffällig ist auch die Dauer der Eingewöhnung mit Bezug auf die KiTa-Preise. Je günstiger die KiTa ist,
desto schneller scheinen sich die Kinder in der Fremdbetreuung zurecht zu finden. Bei KiTas, die weniger
als 100 Euro pro Monat kosten, sind 62,16 % der Kleinen bereits nach maximal zwei Wochen eingewöhnt. Bei
Einrichtungen mit einem Preis von mehr als 400 Euro im Monat waren es im gleichen Zeitraum nur 27,27
%.
Große Zufriedenheit bei Eltern
Egal, wie wir die einzelnen Studienergebnisse aufspalten und auswerten, wichtig ist im Endeffekt die
Zufriedenheit mit den Einrichtungen. Hier können wir den KiTas in Deutschland ganz klar ein positives
Urteil aussprechen. Über alle Einkommensstufen und KiTa-Preisspannen hinweg sind die
Erziehungsberechtigten mit großer Mehrheit zufrieden. 93,1 % aller Eltern würden die Krippe, in die ihre
Kinder gehen, weiterempfehlen.
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Ziel der Studie ist es die aktuelle KiTa-Situation in Deutschland aus dem Blickwinkel der Eltern zu
erfassen. Dabei sollten unter anderem die Forschungsfragen zur Zufriedenheit mit Einrichtung und
Personal, dem Preis-Leistungs-Verhältnis und der Förderung der Kinder geklärt werden. Ein Fokus lag auch
darauf zu überprüfen, wie sich günstige und teure KiTas aus Sicht der Eltern unterscheiden. Außerdem
wurde die Umfrage darauf ausgelegt, ob soziale Unterschiede bei der frühkindlichen Fremdbetreuung zu
erkennen sind.
Hintergründe
Gegenstand der Befragung: Bei der Untersuchung wurden bundesweit Familien befragt, bei denen aktuell
mindestens ein Kind eine Kindertagesstätte besucht. Die Teilnehmer stammen aus allen gesellschaftlichen
und sozialen Schichten. Somit bilden sie einen Schnitt der typischen Haushalte in Deutschland ab. Der
Kontakt zu den Eltern wurde über verschiedene öffentliche und private Träger hergestellt.
Nutzungsberechtigung: Gerne stellen wir die Ergebnisse der Studie kostenlos zur Verfügung, sofern
meine-kartenmanufaktur.de als Urheber ersichtlich ist.