Beerdigung: Ablauf einer Beisetzung

Beerdigung, Frau am Sarg mit Rosen

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Ein Todesfall in der Familie ist für die Angehörigen eine Ausnahmesituation, verbunden mit vielen Emotionen und organisatorischem Aufwand. Einen großen Teil davon nimmt die Planung und Durchführung der Beerdigung ein. Hierbei gibt es viele Entscheidungen zu treffen und Faktoren zu berücksichtigen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Organisation einer Beisetzung perfekt funktioniert, was die Trauerfeier kostet und wie sie abläuft.  

Definition Beerdigung: Was versteht man darunter? 

Werden die Überreste eines Verstorbenen in der Erde beigesetzt, wird von einer Beerdigung gesprochen. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um einen Leichnam (Erdbestattung) oder die Asche (Urnenbestattung) handeln, die ins Grab hinabgelassen werden. Je nach Art kommen Sarg oder Urne zum Einsatz.  

Wenn auch oftmals sinngleich verwendet, ist eine Beerdigung nicht das Gleiche wie eine Bestattung. Bei der Bestattung können die menschlichen Überreste beispielsweise auch in der Natur beigesetzt werden. Wie das Wort Beerdigung jedoch bereits aussagt, handelt es sich dabei um den Prozess der Übergabe des Verstorbenen an die Erde. Als Synonym wird häufig auch Begräbnis verwendet. Umgangssprachlich zählt zu der Beerdigung natürlich auch die gesamte Veranstaltung mit Trauerfeier, Beisetzung und Leichenschmaus. 

Die Angehörigen kümmern sich um die Beerdigung  

Im Normalfall sind es die engsten Familienmitglieder, die die Beerdigung planen und durchführen. In Deutschland wird gesetzlich geregelt, wer für die Beisetzung der Verstorbenen verantwortlich ist.  

Die Bestattungspflicht besagt, dass im Todesfall Angehörige verantwortlich dafür sind, dass der Tote zur letzten Ruhe gebettet wird. Abhängig vom Verwandtschaftsverhältnis sind folgende Verwandte in der Pflicht: 

  • Ehepartner 
  • Lebenspartner 
  • Kinder 
  • Eltern 
  • Geschwister 
  • Großeltern 
  • Enkelkinder  

Sie müssen einen Bestatter auswählen. Außerdem übernehmen sie in der Regel die Organisation der Trauerfeier. Sollte es keine Angehörigen geben oder diese nicht auffindbar sein, dann wird eine Beerdigung von Amts wegen organisiert.  

Planung der Beerdigung 

Bevor im Trauerfall konkrete Entscheidungen getroffen werden, suchen die Menschen am besten alle notwendigen Dokumente zusammen. Diese können zu Hause aber auch an einem anderen Ort wie bei einem Amtsgericht hinterlegt sein.  

Verstorbene und ihr letzter Wunsch  

In vielen Fällen hat der Verstorbene zu Lebzeiten bereits Wünsche zu seiner Bestattung niedergeschrieben und für die Angehörigen hinterlassen. Ist der Todesfall geregelt, dann ist das für Sie bestimmt eine große Erleichterung. Nehmen Sie sich den Wünschen des Verstorbenen an, selbst wenn Sie vielleicht eine andere Vorstellung von der Beerdigung und Trauerfeier haben.  

Prüfen Sie, ob der Verstorbene schon zu Lebzeiten konkrete Vorbereitungen getroffen hat. Dazu gehört etwa ein Vorvertrag mit einem Bestatter.  

Speziell ältere Menschen schließen oft auch eine Sterbegeldversicherung ab. Sie wollen mit ihrer Trauerfeier den Hinterbliebenen keine finanzielle Belastung verursachen.  

Wichtige To-dos bei der Organisation einer Bestattung 

Wer einen Sterbefall in der Familie erleidet und mit der Trauerfeier betraut ist, der fühlt sich häufig überfordert. Hilfe und Beratung bieten professionelle Bestatter, Pfarrer oder Trauerbegleiter. Um eine grundsätzliche Orientierung über die anfallenden Erledigungen zu haben, können Sie sich an nachfolgende To-do-Liste halten: 

  1. Angehörige halten benötigte Dokumente bereit  
  1. Bestatter auswählen und beauftragen 
  1. Bestimmung des Friedhofs und der Trauerhalle, wenn gewünscht auch der Kirche 
  1. Entscheidung über die Bestattungsart (Erdbestattung oder Einäscherung), dementsprechend Auswahl des Sargs oder der Urne 
  1. Organisation und Terminbestimmung der Trauerfeier 
  1. Trauerredner oder Pfarrer engagieren und Inhalte der Ansprache klären 
  1. Beerdigungskaffee planen 
  1. Wenn gewünscht, Traueranzeige schalten 
  1. Ggf. Sonderurlaub beantragen 

Was kostet eine Beerdigung? 

Wie teuer eine Beerdigung am Ende wird, hängt von vielen Faktoren ab.  

Angebote vergleichen 

Vergleichen Sie im Vorfeld die Preise von verschiedenen Bestattungsunternehmen und holen Sie sich Angebote ein. Achten Sie dabei nicht nur auf den Endpreis, sondern auch auf die Details und Inklusivleistungen. Dadurch finden Sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis heraus.  

Wenn Ihnen Einzelheiten des Angebots unklar sind, dann fragen Sie lieber einmal mehr beim Bestatter nach. Sie sind in einem emotionalen Ausnahmezustand. Deswegen ist es ganz normal, dass beim Durchlesen des Kostenvoranschlages Verunsicherung aufkommt.  

Zusätzliche Kosten 

Neben den Kosten durch den Bestatter, kommen noch weitere Gebühren und Ausgaben hinzu.  

Zu diesen Kosten im Trauerfall zählen unter anderem: 

  • Friedhofsgebühren
  • Auslagen für den Grabstein 
  • Bewirtung zum Trauerkaffee 
  • Blumenschmuck  
  • Anzeige oder Karten zur Trauer  

Kosten für Erdbestattung 

Die Preise für eine sogenannte anonyme Feuerbestattung sind am kostengünstigsten. Das liegt daran, dass die Friedhofsgebühren gering sind und kein Grabstein benötigt wird.  

Die klassische Erdbestattung hingegen kostet wesentlich mehr. Im Durchschnitt müssen Sie mit Kosten von um die 7.000 – 8.000 EUR rechnen. Je nach Gestaltung der Trauerfeier, der Auswahl des Grabsteins und Berücksichtigung anderer individueller Vorstellungen kann dieser Wert jedoch auch um mehrere Tausend Euro höher ausfallen.  

Zusätzlich der Wohnort kann wesentlich zur Kostenentwicklung beitragen, beispielsweise aufgrund der regional unterschiedlichen Friedhofsgebühren. 

Welche Dokumente werden für die Beerdigung benötigt? 

Für die ordnungsgemäße Durchführung einer Beerdigung sind bestimmte Unterlagen für den Bestatter erforderlich.  

Sterbeurkunde des Verstorbenen 

Nach der Feststellung des Todes wird zuerst der Personalausweis des Verstorbenen vom Arzt erbeten. Dieser dient als Grundlage zur Ausstellung des Totenscheins, der wiederum für die Sterbeurkunde gebraucht wird. Für die Anfertigung ist das Standesamt verantwortlich.  

Zusätzlich benötigt es dafür ebenfalls den Personalausweis sowie die Geburts- oder Heiratsurkunde des Verstorbenen. Bei Geschiedenen ist das rechtskräftige Scheidungsurteil vonnöten. Um es den Angehörigen des Verstorbenen so leicht wie möglich zu machen, die Unterlagen zu finden, sollten diese an einem geeigneten Ort aufbewahrt werden.  

Die Sterbeurkunde wird schließlich für die Beerdigung selbst benötigt. Beantragen Sie aber am besten gleich mehrere Exemplare. Das Dokument brauchen Sie nämlich auch für Versicherungen, Banken, Vereine und andere Organisationen. Fünf bis zehn Ausfertigungen reichen hierfür normalerweise aus. 

Unterlagen für das Familiengrab 

Findet der Verstorbene in einem Grab für die gesamte Familie seine letzte Ruhestätte, halten Sie entsprechende Unterlagen zur Art, Lage und Nummer des Grabes bereit. 

Versicherungsunterlagen für den Todesfall eines Menschen 

Für eine schnelle und reibungslose Auszahlung von Versicherungen wie der Sterbegeld- oder Lebensversicherung reichen Sie die zugehörigen Dokumente bei der zuständigen Anlaufstelle ein. Auch wenn der Verstorbene ein Mitglied in Vereinen oder anderen Institutionen war, sind die nötigen Dokumente zusammenzusuchen und gegebenenfalls Schritte in die Wege zu leiten.  

Manche Vereine oder Parteien zahlen ihren Mitgliedern bei Tod ein Sterbegeld. Dadurch sollen die teilweise hohen Kosten im Trauerfall etwas abgefedert werden.  

Möglichkeiten der Bestattungsvorsorge 

Wer zu Lebzeiten finanziell für seine eigene Beerdigung vorsorgen und Angehörige damit entlasten möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Die wohl bekannteste ist eine Sterbegeldversicherung. Dabei wird eine bestimmte Versicherungssumme festgelegt und in regelmäßigen Abständen die entsprechenden Raten eingezahlt. 

Eine weitere Möglichkeit zur Vorsorge ist der Treuhandvertrag. Als Grundlage dient ein Angebot durch einen Bestatter oder ein spezielles Paket zur Bestattungsvorsorge. Der Geldbetrag wird im nächsten Schritt in den Treuhandvertrag eingezahlt und angelegt. Im Todesfall kann dann der Bestatter die Beerdigung mithilfe des an ihn ausgezahlten Geldbetrags ausführen und den vorher geschlossenen Vertrag erfüllen. 

Welche Art der Vorsorge für Sie die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig sind das eigene Alter, Ihre finanziellen Möglichkeiten, Wünsche für Ihre Bestattung und Ihr Gesundheitszustand. Der grundlegende Unterschied zwischen diesen beiden Optionen besteht darin, dass der Treuhandvertrag eine sichere Geldanlage und keine Versicherung ist. Es fallen keine Negativzinsen an. 

Testament 

Existiert ein handgeschriebenes Testament, müssen Sie dieses vor der Bestattung beim Amtsgericht vorlegen, da dieses zusammen mit dem Erbschein für die Erbverteilung unerlässlich ist. 

Was passiert vor der Beerdigung? 

Das Thema Abschied nehmen hat für die Familie bereits vor der Beerdigung einen großen Stellenwert. Je nachdem, wo der geliebte Mensch seinen letzten Atemzug macht, bleibt dafür unmittelbar danach mehr oder weniger Zeit. 

Verstirbt die Person zu Hause, gibt es ausreichend Gelegenheit, Lebewohl zu sagen. Im Krankenhaus muss dagegen das Bett relativ schnell geräumt werden. Auch an einer Unfallstelle wird der Bestatter direkt mit der Überführung des Leichnams beauftragt. 

Doch egal, wo der Tod eintritt, der Verstorbene muss zeitnah von einem Bestattungsunternehmen überführt werden. Diese Zeitspanne beträgt in der Regel 36 Stunden. Sie ist jedoch abhängig vom Bundesland. Der Bestatter wäscht den Toten anschließend, versorgt ihn hygienisch und kleidet ihn für die Beerdigung.  

Möchten die Hinterbliebenen eine Aufbahrung, kann diese zu Hause, in der Friedhofshalle oder beim Bestatter selbst passieren. Dadurch haben auch noch andere Familienmitglieder und Freunde die Option, sich in Ruhe zu verabschieden. Je nach Wunsch der Angehörigen wird der Hingeschiedene dabei im offenen oder geschlossenen Sarg aufgebahrt. 

Ablauf einer Beerdigung 

Zunächst findet üblicherweise eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle statt. Familie, Freunde und Bekannte versammeln sich. Ein Pfarrer oder Redner leitet die Bestattung. Er spricht über den Verstorbenen und sein Leben und stimmt bestimmte Lieder an. Sowohl die Rede als auch die Musik werden im Vorfeld in der Regel mit der Familie des Verstorbenen besprochen.  

Anschließend geht die Trauergemeinde zum Friedhof. Abhängig von der Bestattungsart werden der Sarg oder die Urne in das Grab gelassen. Im Zuge der letzten Verabschiedung können die Gäste nacheinander an das offene Grab treten. Meist steht ein Behälter mit Erde bereit, die zum symbolischen Hineinwerfen in das Grab gedacht ist. Auch Blumen werden hierzu gerne verwendet. 

Anschließend bekunden die Trauergäste den Angehörigen ihr Beileid. Möchte die Familie, dass hiervon Abstand genommen wird, kann in der Trauerannonce oder der Beerdigungseinladung höflich darauf hingewiesen werden. 

Traditionell wird die Trauergemeinde nach der Beerdigung noch zum Leichenschmaus eingeladen. Hierbei handelt es sich um ein lockeres Zusammensitzen mit Essen und Trinken. Dabei werden Erinnerungen an den Toten ausgetauscht und den Angehörigen des Verstorbenen etwas Trost zugesprochen. 

Die richtige Kleidung und Etikette 

Im Rahmen einer Beerdigung ist ein pietätvolles Auftreten oberstes Gebot. Sowohl bei der Kleidung als auch in Bezug auf die Benimmregeln gibt es einiges zu beachten.  

Dunkle Kleidung wählen 

Schwarz ist in unserem Kulturraum die Farbe der Trauer. Wählen Sie daher für die Trauerfeier am besten ein förmliches Outfit in schwarzer Farbe. Alternativ kommen auch andere gedeckte Töne wie Tannengrün, Dunkelblau, Braun oder Weinrot infrage.  

Für die Herren empfiehlt sich ein schwarzer Anzug mit weißem Hemd, dazu eine schwarze Krawatte und passende dunkle Schuhe. Natürlich sollen Sie sich auch in Ihrer Kleidung wohlfühlen. Sind Sie kein Mensch, der gerne einen Anzug trägt, ist auch eine schwarze oder graue Hose mit dunklem Hemd akzeptabel. 

Damen können ein dunkles Kostüm, ein Kleid oder eine Hose mit schwarzem Oberteil tragen. Röcke und Kleider sollten konservativ und mindestens knielang gewählt sowie mit einer schwarzen Strumpfhose kombiniert werden. 

Achten Sie darauf, dass sich Ihre Kleidung in gepflegtem Zustand befindet, sprich sauber und gebügelt ist. Schmuck und Make-up sollten dezent gewählt werden. Herren verzichten besser auf eine Fliege. 

Trauergäste mit Kindern stehen vor einer Bestattung oft vor einer schwierigen Kleiderwahl, denn die Kleinen haben oftmals wenig bis keine schwarze Ausstattung. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie für Ihr Kind ordentliche Anziehsachen in gedeckten Farben auswählen, zum Beispiel in einem dunklen Blau. 

Sitzordnung bei einer Trauerfeier 

Die Sitzordnung ist ein wichtiger Bestandteil einer Beerdigung und sollte unbedingt beachtet werden. Die vordersten Plätze sind den engsten Familienmitgliedern wie Ehepartnern, Kindern oder Eltern vorbehalten. Als Nächstes folgen Geschwister, weitere Verwandte und enge Freunde. Entferntere Familienmitglieder und Bekannte dürfen auf den hinteren Sitzreihen Platz nehmen. 

Respektvolles Verhalten bei der Bestattung  

Ihr Auftreten gegenüber den Hinterbliebenen sollte auf einer Bestattung stets förmlich und respektvoll sein. Denn die Familie des Toten befindet sich in einer Situation tiefer Trauer. Erscheinen Sie deshalb pünktlich zur Trauerfeier, am besten 15 Minuten vor Beginn und warten Sie auf das Zeichen, dass die Kapelle für alle Trauergäste geöffnet ist.  

Viele Hinterbliebenen finden sich vorher am Sarg des Verstorbenen ein und möchten noch einen Moment unter sich sein. Nach der Trauerfeier folgen die engsten Angehörigen in der Regel als Erstes den Sargträgern mit dem Sarg hinaus auf den sogenannten Gottesacker. Seien Sie auch hier zurückhaltend und warten Sie mit Unterhaltungen und Beileidsbekundungen noch ab. Nach dem Herablassen des Sargs in die Erde und dem einzelnen Herantreten der Gäste an das Grab ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um der Familie Ihre Kondolenz zu übermitteln. 

Es kann auch möglich sein, dass Sarg oder Urne nicht hinaus auf den Beerdigungsort getragen werden, sondern in der Friedhofskapelle bleiben. In diesem Fall begeben sich die Angehörigen nach Beendigung der Trauerfeier als Erste nach vorn, um sich ein letztes Mal vom Verstorbenen zu verabschieden. Danach haben die anderen Trauergäste die Möglichkeit, an den Sarg oder die Urne zu treten. Anschließend wird die Kapelle verlassen. 

Blumenschmuck und Geldspende 

Sofern nicht ausdrücklich anders von den Hinterbliebenen gewünscht, bringen Sie zur Beerdigung im Namen Ihrer Familie am besten eine Blumenspende in Form eines Kranzes oder Grabgestecks mit. Einige Angehörige erbitten statt Blumen einen Geldbetrag, um diesen etwa einer Wohltätigkeitsorganisation zukommen zu lassen. Dieser Wunsch sollte in jedem Fall respektiert werden. 

Normalerweise betragen die Geldspenden zwischen 20 und 50 EUR sind. Je enger das Verhältnis zum Verstorbenen und seiner Familie ist, desto mehr Geld wird überreicht. 

Sind Sie nach der Beerdigung zum Trauerkaffee eingeladen, ist es höflich und angemessen, diesem Angebot nachzukommen und im betreffenden Restaurant oder Café zu erscheinen. Haben Sie keine Einladung erhalten, verabschieden Sie sich nach der Friedhofszeremonie. Um die Familie des Verstorbenen nicht zu sehr zu beanspruchen, sollten Sie beim Leichenschmaus nicht zu lange zu bleiben. Ungefähr 1,5 Stunden sind angebracht. 

Mögliche Beerdigungsorte 

In Deutschland regeln die Bestattungsgesetze der einzelnen Bundesländer, welche Orte für eine Beerdigung erlaubt sind. Es herrscht Friedhofszwang. Im Bestattungsgesetz wird vorgeschrieben, dass ein Verstorbener nur auf Böden beigesetzt werden darf, die konkret auf diesen Zweck ausgelegt sind. Gemeint sind damit Friedhöfe. Sie sind deswegen der meistgewählte Ort für eine Beerdigung. 

Hintergrund für den Friedhofszwang sind hygienische Bedenken. Bereits im Jahr 1806 regelte das allgemeine Landrecht in Preußen, dass Leichen nicht auf Privatgrundstücken vergraben werden durften. Daraus entstand später der Friedhofszwang. Inzwischen wurden die Vorschriften etwas gelockert. Es sind je nach Bundesland und Bestattungsarten auch andere Orte für eine Beisetzung möglich.  

Beliebt sind beispielsweise Baumbestattungen. Dabei werden die Überreste des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes eingelassen. Hierfür gibt es bestimmte Wälder, die für Beerdigungen freigegeben sind. Der Bestatter wird Sie bei der Organisation der Beerdigung ausführlich beraten.  

Religiöse und weltliche Beerdigungen 

Viele Beisetzungen finden im Rahmen einer kirchlichen Gestaltung und Organisation statt. Das ist natürlich kein Muss. Allerdings ist eine christliche Bestattung normalerweise das Mittel der Wahl, wenn der Verstorbene Mitglied einer religiösen Gemeinschaft war.  

Je nach katholischer oder evangelischer Zugehörigkeit findet die Trauerfeier dann in einer Kirche oder in der Friedhofskapelle statt und ein Pfarrer übernimmt die Trauerrede. Auch der betreffende Friedhof entspricht in den meisten Fällen der religiösen Ausrichtung des Toten (evangelisch, katholisch oder jüdisch). 

War der Verstorbene kein Kirchenmitglied, kann die Trauerfeier von einem frei gewählten Redner geleitet werden. Die Beisetzung findet dann meistens auf einem städtischen Friedhof statt. 

Kinder und Beerdigung 

Sie haben minderjährige Kinder und sind unsicher, ob sie diese zu einer Bestattung im Familien- oder Freundeskreis mitnehmen sollen? Für diese Fragen kann kein allgemeingültiger Rat ausgesprochen werden. Die Umstände hierfür sind sehr individuell. Wichtige Faktoren sind: 

  • das Verhältnis zwischen dem Verstorbenen und Ihrem Kind
  • das Alter des Kindes 
  • der Wunsch des Kindes, an der Beerdigung teilzunehmen  

Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn und erklären Sie den Sinn und Ablauf einer Bestattung. Entscheiden Sie sich gemeinsam für ein Beisein Ihres Kindes, dann empfehlen Bestatter einen Plan B. 

Organisieren Sie im Voraus eine Person, die sich um Ihr Kind kümmern kann, sollte es kurz vorher oder während der Beerdigung seine Meinung ändern. Sind Sie unsicher, suchen Sie auch gerne Rat bei Ihrem Pfarrer oder einem professionellen Trauerbegleiter. 

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