Hochzeitsversicherung: Versicherung für Veranstaltung & Regenversicherung für Hochzeit – notwendig oder Geldverschwendung?

Was ist eine Hochzeitsversicherung? 

Eine Hochzeitsversicherung funktioniert ähnlich wie eine Reiserücktrittskostenversicherung. Wenn eine Heirat aus einem bestimmten Grund abgesagt werden muss, dann erstattet die Versicherung die entstehenden Kosten.  

Im Durchschnitt zahlen deutsche Brautpaare zwischen 6.000 und 30.000 EUR für Ihre Trauung. Wenn dieses Geld aufgrund einer Stornierung oder Verschiebung ganz oder teilweise weg ist, dann hinterlässt das ein großes Loch im Portemonnaie. Um diesem Schaden entgegenzuwirken, schließen manche eine entsprechende Versicherung ab.  

Wofür benötigt man eine Hochzeitsabsicherung? 

Manche Paare entschließen sich dafür, eine Hochzeits-Versicherung abzuschließen.

Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt Sie Ihre Heirat widerrufen müssen, haben Sie bereits mehr oder weniger Serviceleistungen von den Dienstleistern gebucht. Beim Abschluss der Verträge wird in der Regel eine Anzahlung fällig.  

In den einzelnen Vereinbarungen mit den Dienstleistern sind die Stornobedingungen nachzulesen. Teilweise wird bei einer Aufhebung die komplette Gebühr fällig, teilweise nur die Anzahlung einbehalten.  

Die Höhe der Kosten einer Hochzeitsstornierung hängt in der Regel davon ab, wie kurzfristig die Feier storniert wird. Je näher der Hochzeitstermin gerückt ist, desto mehr Vorleistungen haben die Beteiligten bereits erbracht, weshalb ein höherer Schaden entsteht.  

Die Versicherung übernimmt unter Umständen die anfallenden Kosten. Wann die Versicherung konkret einspringt, hängt vom individuellen Anbieter ab.  

Wer bietet Hochzeitsversicherungen an? 

Falls Sie sich für eine solche Versicherung interessieren, können Sie die einzelnen Angebote etwa bei den folgenden Dienstleistern nachsehen: 

• Zurich.de 
• Waldenburger.com 
• HanseMerkur.de  

Es existieren verschiedene Anbieter, die Hochzeitsfeiern absichern. Während die Angebote auf den ersten Blick gleich aussehen, unterscheiden sich die Versicherungen häufig in den Details. Deshalb sollten Sie sich ausführlich einlesen oder von einem Experten beraten lassen.  

Wann wird eine Hochzeitsversicherung idealerweise abgeschlossen? 

Die meisten Anbieter geben bestimmte Fristen für den Abschluss vor. In der Regel belaufen diese sich auf 21 Tage nach der Buchung des Hochzeitsarrangements sowie spätestens 30 Tage vor der Hochzeit. Das bedeutet, Sie können nur bis maximal 30 Tage vor der Heirat überhaupt eine Hochzeitsversicherung abschließen.  

Diese Fristen werden vorgegeben, weil das Risiko einer Absage überproportional steigt, je näher das Hochzeitsdatum rückt. Die meisten Feiern werden aufgrund von Krankheit, Todesfällen, Trennungen, Pandemien und Unfällen abgesagt. Die Ereignisse, die zur Stornierung der Feier führen, treten meistens kurzfristig ein. Angesichts dessen behalten sich die meisten Versicherungen eine Abschlussfrist vor. Auch hier besteht wieder die Parallele zur Reiserücktrittskostenversicherung, die meistens ebenfalls bis 30 Tage vor Abreise abgeschlossen werden muss.  

Welche Serviceleistungen beinhaltet eine Hochzeitsversicherung? 

Welche Leistungen in der genauen Versicherung inkludiert sind, hängt vom jeweiligen Anbieter und Tarif ab. Sehen Sie sich unseren nachfolgenden Vergleich von drei bekannten Versicherungen an. 

Welche Leistungen schließen die meisten Hochzeitsversicherungen aus? 

Es gibt Leistungen, die von mehreren Hochzeitsabsicherungen ausgeschlossen werden. Allerdings ist es nicht möglich, pauschal die Bedingungen für alle Versicherer anzugeben. Deshalb schauen Sie sich bitte immer die aktuellen und individuellen Konditionen und Angebote an. Nur so steht fest, dass Sie die derzeit gültigen Leistungen erfahren. 

Versicherungen zahlen den Storno einer Heirat häufig nicht, wenn Vorerkrankungen der Grund für die Stornierung der Zeremonie sind. Es werden nur unvorhersehbare Ereignisse abgesichert.  

Manche Anbieter haben auch eine Altersbeschränkung, sodass etwa Krankheiten und Tod der Brauteltern nur dann abgesichert sind, wenn diese das 70. Lebensjahr noch nicht überschritten haben.  

Bei einigen Trauungs- und Eventversicherungen werden Veranstaltungen in privaten Räumlichkeiten nicht versichert.  

Versicherungen schließen häufig Schäden durch höhere Gewalt aus. Wenn die Eventlocation beispielsweise durch ein Unwetter zerstört wurde, zahlen manche Versicherungen die entstehenden Kosten durch das Canceln oder Verschieben nicht. Auch bei Kriegshandlungen, Terrorakten, Generalstreiks schließen einige Versicherungen ihre Leistungen aus.  

Wenn die Braut bei Abschluss der Versicherung schwanger ist, dann darf zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung mit dem Versicherer in der Regel keine Risikoschwangerschaft bekannt sein. Sollte sich allerdings nach dem Abschluss herausstellen, dass eine Risikoschwangerschaft vorliegt, sind die daraus resultierenden Absagegründe meistens mitversichert.  

Auch schlechtes Wetter und leichte Krankheiten sind nicht inkludiert. Bei schweren Krankheiten greift der Versicherungsschutz nur, wenn sie im Vorfeld nicht bekannt waren. Hier trifft das gleiche Konzept zu, wie bei der Risikoschwangerschaft.  

Wenn sich ein Paar trennt und deshalb das Fest abgesagt wird, handelt es sich dabei ebenfalls nicht um einen Versicherungsfall. Alle Stornierungen, bei denen die Auslöser nicht in der Versicherung eingeschlossen sind, müssen aus der eigenen Tasche bezahlt werden.  

Was kostet die Heiratsversicherung? 

Wie viel eine solche Versicherung kostet, hängt von verschiedenen Faktoren ab: 

• Anbieter 
• Gewünschte Versicherungssumme 
• Höhe des Risikos 

Die Versicherungssumme hängt davon ab, wie teuer die Trauung und die damit verbundenen Stornierungskosten aussehen. Im Durchschnitt können Sie mit einem Preis von 2 % der Kosten rechnen.  

Zahlen Sie für die Zeremonie und anschließende Feier 5.000 EUR, kostet die Versicherung um die 100 EUR. Bei einer 30.000-Euro-Heirat werden im Schnitt 600 EUR fällig. Manche Anbieter gewähren auch die Option, höhere Risiken zusätzlich zu versichern. Wenn etwa bereits eine Vorerkrankung vorliegt und diese eingeschlossen werden soll, kann ein Risikozuschlag dafür berechnet werden. Ob diese Möglichkeit überhaupt angeboten wird und was sie kostet, ist im konkreten Einzelfall zu prüfen. Kontaktieren Sie dazu bitte die gewünschte Versicherung oder einen Makler.  

Hochzeit + Regen: Die Regenversicherung für Ihre Veranstaltung als Alternative

Ein Grund, der den Hochzeitstag sprichwörtlich ins Wasser fallen lassen kann, ist das Wetter. Wer eine Zeremonie unter freiem Himmel plant, der freut sich bestimmt nicht über Regenwolken und Sturmböen. Um dem Paar bei ungünstigen Wetterbedingungen am Heiratstag dennoch ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, gibt es die sogenannte Schlechtwetter-Versicherung.  

Dabei sagen die Paare ihre Feierlichkeiten nicht ab. Sie beißen die Zähne zusammen und feiern bei schlechtem Wetter in einer Ausweichlocation. Doch wofür braucht es dann die Schlechtwetter-Versicherung? Ganz einfach. Sie zahlt ab einer bestimmten Regenmenge, während eines bestimmten Zeitraums, eine gewisse Geldsumme aus.  

Konkret sieht das bei dieser Versicherung wie folgt aus:  

• Wenn am Hochzeitstag zwischen 12:00 und 18:00 Uhr, 
• eine Regenmenge von mindestens 7,5 mm an der Hochzeitslocation zu verzeichnen ist, 
• erhält das Paar 5.000 EUR Entschädigung.  

Als Nicht-Wetter-Fachmann/-frau hat der Normalbürger wahrscheinlich keine Ahnung, was 7,5 mm in Bezug auf die Regenintensität bedeutet. Also haben wir beim Deutschen Wetterbund nachgefragt. 

• Leichter Regen: < 2,5 mm pro Stunde 
• Mittelmäßiger Regen: ≥ 2,5 mm bis < 10,0 mm pro Stunde 
• Starker Regen: ≥ 10,0 mm pro Stunde 
• Sehr starker Regen: ≥ 50,0 mm pro Stunde 

Es reicht also bereits ein mittlerer Regen aus, um die notwendige Menge für eine Entschädigung zu erreichen. Heißt für die Hochzeit: Regen lässt den Tag zwar ins Wasser fallen, jedoch erhalten Sie immerhin eine monetären Entschädigung für eine Alternativlocation oder einen neuen Hochzeitstermin.

Weitere Alternativen zur Hochzeitsabsicherung 

Anstatt einer Hochzeits-Versicherung können auch die einzelnen Ereignisse, die zu einem Widerruf der Heirat führen würden, versichert werden.  

• Unfallversicherung: Für den Fall, dass eine der Hauptpersonen während des Events einen schweren Unfall oder Schaden erleidet. 
• Risikolebensversicherung: Sichert die Hinterbliebenen im Todesfall finanziell ab.  
• Dread-Disease-Versicherung: greift bei schweren Krankheitsfällen.  

Solche Versicherungen sind nicht konkret dazu konzipiert, die Gesamtkosten für eine Hochzeit zu übernehmen. Sie dienen dazu, dass den Betroffenen in Versicherungsfall generell eine bestimmte Geldsumme zukommt. Diese kann dann unter anderem für die Stornierungen verwendet werden.  

Wer bereits eine solche Versicherung besitzt, der kann sich überlegen, ob der Abschluss einer zusätzlichen Hochzeitsabsicherung überhaupt sinnvoll ist.  

Wie informieren Sie die Gäste im Fall einer Absage und was gibt es zu beachten?

Manchmal läuft also nicht alles nach Plan, und unvorhergesehene Ereignisse, wie bereits aufgeführt, können dazu führen, dass Sie Ihre Eheschließung verschieben oder canceln müssen. In solchen Fällen ist es wichtig, Ihre Gäste schnell und klar zu informieren, um Missverständnisse zu vermeiden und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Pläne anzupassen.

Hier einige Tipps, wie Sie dabei vorgehen können:

• Frühzeitige Benachrichtigung: Informieren Sie Ihre Gäste so früh wie möglich, idealerweise telefonisch oder per E-Mail, damit sie sich sofort auf die Änderungen einstellen können.

• Change-the-Date-Karten: Um den neuen Termin stilvoll anzukündigen, können Sie spezielle Change-the-Date-Karten verwenden, die ähnlich wie Save-the-Date-Karten gestaltet sind. So bleiben die Gäste gut informiert und haben eine Erinnerung an das neue Datum.

• Erklärung und Verständnis zeigen: Geben Sie den Grund kurz und höflich an, wie „aus gesundheitlichen Gründen“ oder „aufgrund unvorhergesehener Ausfälle und Umstände“. Bedanken Sie sich für das Verständnis der Gäste.

• Neue Hochzeitseinladungen: Sollten Sie das Fest auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, könnten Sie auch komplett neue Hochzeitseinladungen versenden, die den neuen Termin und alle Details, wie ggf. eine neue Location der Hochzeitsfeier enthalten.

• Unterstützung bei Stornierungen und Umbuchungen: Falls Gäste bereits Reise- oder Buchungskosten hatten, können Sie Unterstützung bei der Organisation anbieten, sofern es Ihnen möglich ist. So fühlen sich die Gäste wertgeschätzt und gut betreut.

Mit diesen Schritten sorgen Sie dafür, dass Ihre Gäste informiert und gut vorbereitet sind, falls der große Tag verschoben oder neu organisiert werden muss.

Fazit: Lohnt sich eine Hochzeits-Versicherung wirklich? 

Sie sollten über eine Hochzeitsabsicherung nachdenken, wenn Sie relativ viel Geld für Ihre Heirat ausgeben. Für das eine Paar sind 5.000 EUR eine große Summe, für das andere 20.000 EUR. Insbesondere, wenn sich das Paar für die Heirat in Unkosten stürzt, womöglich sogar einen Kredit aufnimmt, sollte eine Versicherung in Betracht gezogen werden. Denn durch die Absage und die daraus entstehenden Kosten könnten ansonsten eine finanzielle Schieflage entstehen, die es zu vermeiden gilt.  

Aber nicht nur das Geld ist im Auge zu behalten, sondern auch das Risiko. Besteht bei dem Paar und den engsten Angehörigen eine erhöhte Gefahr für Unfälle oder Krankheiten, lohnt sich der Abschluss eher.  

Am besten lassen Sie sich von einem unabhängigen Versicherungsanbieter beraten. Schließen Sie dabei nicht direkt die Versicherung ab, sondern schlafen Sie mindestens eine Nacht darüber. Denken Sie daran, dass die meisten Hochzeiten wie geplant stattfinden. Eine Stornierung ist lediglich die Ausnahme.