Gleich nach dem Jahreswechsel ist vielen Menschen danach, alten Ballast abzuwerfen und neu durchzustarten. Es gibt viele gute Gründe, altes Gerümpel loszuwerfen und Ordnung zu schaffen, denn Chaos macht müde und antriebslos, hält Sie in der Vergangenheit fest und kann sogar dick machen. Doch wahrscheinlich kennen auch Sie die übermotivierten Hauruck-Aufräumaktionen, bei denen die Motivation bereits nach wenigen Stunden wieder schwindet und die Wohnung hinterher schlimmer aussieht als vorher. Deshalb zeigen wir Ihnen heute Schritt für Schritt, wie Sie strukturiert ausmisten, Ordnung schaffen und Ihre Wohnung aufräumen.
Die Politik der kleinen Schritte: Aufräumen leicht gemacht
Zunächst sollten Sie eines realisieren: Das Chaos ist nicht über Nacht entstanden und wird auch nicht über Nacht wieder verschwinden. Statt zu viel auf einmal anzupacken, verlegen Sie sich deshalb auf die Politik der kleinen Schritte. Arbeiten Sie zum Beispiel täglich nur eine halbe oder ganze Stunde an Ihrer neuen Ordnung, das aber dafür kontinuierlich. Damit erreichen Sie langfristig mehr als mit einem Schnellschuss.
1. Schritt: konsequent entrümpeln
Die meisten Menschen besitzen viel zu viele Gegenstände. Im Alltag (ge)brauchen sie aber nur einen Bruchteil davon wirklich. Das meiste liegt nur in den Schränken und wartet auf seine Bestimmung. Nehmen Sie sich kleine Einheiten vor, zum Beispiel zunächst nur ein einzelnes Fach in einem Schrank. Stellen Sie sich zu jedem Stück folgende Fragen:
Frage | Reaktion |
---|---|
Ist es kaputt? | Ist das Teil kaputt, entsorgen Sie es oder lassen Sie es reparieren. |
Erfüllt es für mich seinen Zweck? | Gibt es einen Gegenstand, der den Zweck besser erfüllt? Dann ersetzen Sie ihn. |
Habe ich sie noch nie benutzt? | Was jahrelang im Schrank lag und nie benutzt wurde, vielleicht sogar noch original verschweißt ist, wird auch in Zukunft nicht zum Einsatz kommen. |
Habe ich zu viel davon? | Werden Sie Gegenstände los, die Sie nicht brauchen, aber mehrfach haben. |
Verwenden Sie es schon seit Jahren nicht mehr? | Oft horten wir Teile, die wir früher oft genutzt haben, die dann aber in Vergessenheit geraten sind. Trennen Sie sich davon. |
Würden Sie das Stück noch einmal kaufen, wenn Sie es nicht hätten? | Lautet die Antwort hier „nein“, dann kann der Gegenstand problemlos weg. |
Nehmen Sie sich nach und nach auch chronisch vernachlässigte Orte wie den Keller, den Dachboden oder die Schränke im Abstellraum vor. Die meisten Gegenstände (abgesehen von Saisonware wie Christbaumschmuck) werden nur deshalb dorthin verfrachtet, weil Sie eigentlich keine Verwendung mehr dafür haben – und warten nur auf die Entrümpelung.
2. Schritt: Überflüssiges loswerden
Wenn Sie die Wohnung entrümpeln und den Keller aufräumen, werden Sie vieles aussortieren. Doch wohin nun mit all dem überflüssigen Ballast? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie ausgemistete Gegenstände loswerden können:
- Wegwerfen: Was beschädigt ist oder keine Funktion mehr hat, schmeißen Sie in den Müll.
- Verkaufen: Was noch funktionsfähig ist und einen Wert hat, können Sie verkaufen (z. B. Elektronikartikel, Raritäten, Schmuck). Gegenstände mit eher geringem Wert können Sie vielleicht auf einem Flohmarkt noch zu Geld machen.
- Verschenken: Verschenken Sie gut erhaltene Gegenstände an Bedürftige bzw. entsprechende Organisationen (z. B. Malteser, Rotes Kreuz). Oder Sie stellen einfach eine „Zu verschenken“-Kiste an den Gehweg – so suchen sich die Gegenstände selbst ihren neuen Besitzer. Was übrig bleibt, entsorgen Sie einfach.
- Kleiderspende: Hier werden Sie Kleidung los. Was nicht mehr für eine weitere Runde taugt, wird hier dennoch verwertet.
- Tauschen: Tauschen Sie zu klein gewordene Kleidung bei Kleidertauschbörsen gegen hübsche, passende Stücke.
3. Schritt: Ordnung im Kleiderschrank schaffen
Quillt Ihr Kleiderschrank über und Sie finden nichts anzuziehen? Dann wird es Zeit, den Kleiderschrank auszumisten. Mit unseren Aufräumtipps geht’s leichter:
- Nehmen Sie sich einen ganzen Tag Zeit, damit nichts Sie davon abhält, es durchzuziehen.
- Räumen Sie den gesamten Schrank aus und sortieren Sie die Kleidungsstücke.
- Probieren Sie nun alles an und sortieren Sie aus, was nicht mehr passt.
- Fragen Sie sich außerdem bei jedem Teil, ob es Ihnen wirklich steht und ob Sie es in Zukunft tragen werden.
- Als Faustformel bedenken Sie: Alles, was Sie mindestens ein Jahr lang nicht getragen haben, können Sie meist aussortieren.
- Entscheiden Sie schnell und überlegen Sie nicht zu viel. Je mehr Sie nachdenken, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Teil doch wieder im Schrank landet.
- Was aus der Mode gekommen ist und Sie deshalb nicht mehr tragen, darf raus aus dem Schrank.
Wenn Sie alles durchgearbeitet haben, legen Sie die Kleidung nach Art sortiert wieder zurück in den Kleiderschrank. Nun gibt es einen Trick: Legen Sie alles Getragene nach dem Waschen auf einen zusätzlichen, neuen Stapel. Nach einem halben Jahr sehen Sie die anderen Stapel durch. Die Teile, die hier liegen, haben Sie nun ein halbes Jahr lang nicht getragen und sind möglicherweise ebenfalls überflüssig.
4. Schritt: endlich Aufräumen
Eigentlich bereits parallel zu allen anderen Schritten räumen Sie Ihre Wohnung auf. Sie müssen hierfür kein großes Ordnungssystem oder eine Aufräum-App verwenden (auch wenn es manchem dabei hilft, strukturierter vorzugehen). Einige kleine Tipps zum Aufräumen werden Ihnen helfen, Ordnung in der Wohnung zu schaffen:
- Nehmen Sie täglich einen Wäschekorb zur Hand. Gehen Sie in Ihren chaotischsten Raum. Füllen Sie den Wäschekorb einmal mit Gegenständen, die nicht in diesen Raum gehören, und räumen Sie anschließend diese Teile auf.
- Teilen Sie die zur Verfügung stehende Zeit auf. Haben Sie gerade eine Stunde Zeit für den Haushalt, investieren Sie jeweils 10 Minuten in das Wohnzimmer, die Küche und das Badezimmer und wiederholen Sie das Ganze dann. So vergeht die Zeit wie im Flug und Sie schaffen trotzdem einiges.
- Nehmen Sie drei Kisten zur Hand. Sammeln Sie in der ganzen Wohnung jeweils zehn Gegenstände zum Wegwerfen, Verschenken und Verkaufen ein.
- Geben Sie jeder Woche ein Thema (einen Raum). Arbeiten Sie zum Beispiel eine ganze Woche lang in der Küche, ist nicht nur Zeit zum Aufräumen, sondern auch um selten erreichte Stellen zu putzen oder alte Vorräte aussortieren.
- Räumen Sie den Boden frei und Ihre Wohnung wird automatisch viel ordentlicher und auch geräumiger wirken.
- Geben Sie Gegenständen einen festen Platz, an den sie immer wieder zurückkehren sollen.
- Im Alltag räumen Sie ohne Aufwand auf, indem Sie jedes Mal, wenn Sie einen Raum verlassen, einfach drei herumliegende Gegenstände an ihren Ursprungsort zurückbringen.
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