Die Sargträger sind Teil einer jeden Erdbestattung. Im Rahmen der Zeremonie übernehmen sie nicht nur praktische, sondern auch repräsentative Aufgaben beim Sarg Tragen. Wer als Träger bei einer Beerdigung fungieren kann und was bei der Auswahl zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag. Ebenso schauen wir uns den Sargträger Job näher an und gehen auch auf das Sargträger Gehalt bzw. den Verdienst ein.
Definition: Was ist ein Sargträger?
Laut Wikipedia ist der „Sargträger eine Person, deren Aufgabe es ist, bei einer Bestattung den Sarg von der Trauerfeier oder dem Friedhofseingang bis zur ausgehobenen Grabstätte zu bringen.“
Der Sarg wird außerdem von den Trägern in die ausgehobene Grabstätte hinabgelassen.
Die Sargbegleiter können öffentlich bestellt werden oder aus dem privaten Umfeld des Verstorbenen stammen. Öffentliche Sargträger werden unter anderem von der Friedhofsverwaltung, Stadtverwaltung, Kirche oder dem Bestatter gestellt.
Private Sargträger können Freunde oder Familienangehörige sein. In manchen Ortschaften gibt es private Trägergemeinschaften. Manchmal fungieren obendrein Nachbarn als Träger.
Einrichtungen wie die Feuerwehr, Polizei oder Bundeswehr haben ihre eigenen Regeln, wenn es um die Bestattung eines Kameraden geht. In den Statuten ist genau vorgeschrieben, wer als Sargträger infrage kommt, wie viele Sargträger eingesetzt werden und was diese anziehen. Die Anzahl der Sargträger hängt meistens vom Dienstgrad ab. Je höher der Rang, desto mehr Sargträger formieren sich.
Auch bei den Trauerfeiern von wichtigen Persönlichkeiten oder Würdenträgern werden in der Regel mehr Sargträger eingesetzt als bei gewöhnlich Sterblichen. So können die anwesenden Trauergäste sowie Außenstehende sofort erkennen, dass es sich um den Abschied eines einflussreichen Menschen handelt.
Aufgaben: Was macht ein Sargträger?
Die Aufgabe eines Sargträgers steckt bereits im Wort selbst. Er trägt den Sarg. Das klingt im ersten Moment einfacher, als es ist. Denn ein Sarg inklusive des Leichnams kann schnell über 200 Kilogramm wiegen.
Trotz der schweren Last sollte der letzte Gang des Verstorbenen würdevoll aussehen. Damit das funktioniert, bewegen sich die Leichenträger nach dem sogenannten Josephinischen Protokoll. Das bedeutet, dass alle Träger im Gleichschritt gehen. Dabei starten sie mit dem linken Fuß.
Die Sargträger schreiten langsam am Beginn des Trauerzuges. Anschließend folgen die Verwandten, Freunde und Bekannten.
Bei weitläufigen Friedhöfen kann ein sogenannter Konduktwagen eingesetzt werden. Auf ihm wird der Leichnam mit dem Sarg bis zur Grabstelle gefahren. Bei besonders langen Strecken laufen die Sargträger ansonsten Gefahr, dass sie die Kräfte verlassen.
Eine weitere Aufgabe des Leichenträgers ist das Hinablassen des Verstorbenen in das Grab. Dieser Vorgang kann manuell oder maschinell erfolgen.
Auftreten: Welche Kleidung hat ein Sargträger an?
Die Sargträger sind einheitlich gekleidet. Was sie genau tragen, hängt allerdings von verschiedenen Umständen ab:
- Regionale Sitten
- Friedhof
- Beruf, Ämter des Verstorbenen
In der Regel besteht die Kleidung der Sargbegleiter aus einem schwarzen Anzug und weißen Handschuhen. Aber es kommt auch vor, dass Uniformen, schwarze Kittel und Schirmmütze, ein schwarzer Umhang und Federhelme getragen werden.
Wichtig ist, dass die Sargträger einheitlich aussehen und gepflegt auftreten. Dazu ist es außerdem notwendig, dass sie sich untereinander beinahe blind verstehen. Nur wenige Worte sollten ausreichen, um das letzte Geleit in Würde zu erfüllen.
Trotz des hohen Gewichts des Sarges ist es entscheidend, dass die Leichenträger mühelos und gleichmäßig den Sarg transportieren können. Nur so wirkt die Prozession würdevoll.
Gruppe: Wie viele Sargträger braucht es, um einen Sarg zu tragen?
Je nach Gewicht des Sarges inklusive des Leichnams werden mindestens vier Personen benötigt. Handelt es sich bei den Verstorbenen um einen Erwachsenen, setzen der Bestatter oder der Friedhof normalerweise 6 Sargträger ein. Bei besonders wichtigen Persönlichkeiten werden auch bis zu 8 Personen engagiert.
Beruf: Wie wird man Sargträger?
Der Sargträger Job fällt unter den Oberbegriff Konduktpersonal. Es braucht keine Ausbildung für die Tätigkeit. Deshalb haben sich bisher viele Rentner und Frührentner als Sargbegleiter aufstellen lassen. Mittlerweile gibt es auch immer mehr junge Menschen, die sich für das letzte Geleit bereit fühlen.
Für freie Stellen des Sargträger Jobs wird am besten bei der jeweiligen Stadt- oder Friedhofsverwaltung nachgehört. Bestatter können ebenso weiterhelfen. Die Arbeitszeiten belaufen sich auf ca. 40 bis 45 Stunden im Monat. Die genauen Zeiten hängen von der Anzahl der Beerdigungen ab. In manchen Monaten sind mehr und in anderen weniger Einsätze notwendig.
Ein Leichenträger sollte seriös und gepflegt wirken. Außerdem ist es wichtig, dass die Person körperlich fit ist. Ein Verstorbener wiegt oft 70, 80 oder mehr Kilo. Bei der Frage „Wie schwer ist ein Sarg?“ muss das Gewicht des Sarges sowie die Ausstaffierung berücksichtigt werden – da kommen schnell 30 bis 50 Kilo dazu. Deshalb ist auch körperliche Ausdauer notwendig.
Bei einer Beerdigung darf nichts schieflaufen. Deshalb müssen die Beteiligten zuverlässig und pünktlich erscheinen. Ein Sargbegleiter sollte nichts dagegen haben, zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter im Freien zu arbeiten.
Verdienst: Wie viel verdient man bei einem Sargträger Job?
Der Sargträger wird normalerweise nach Einsatz bezahlt. Für die Beerdigung kann er mit einem Sargträger Gehalt von rund 30 EUR rechnen. Die Kosten für öffentliche Sargbegleiter sind für gewöhnlich bereits in den Bestattungskosten enthalten und müssen nicht extra beglichen werden.
Freunde: Worauf ist bei privaten Sargträgern im Gegensatz Trägern vom Bestatter zu achten?
Wer gerne aus dem privaten Umfeld jemanden engagieren möchte, der führt am besten eine sorgfältige Auswahl durch. Denn die Aufgabe ist nicht so einfach, wie sie aussieht.
Bei den Sargträgern sollte es sich um kräftige Personen handeln. Es müssen mindestens 6 Träger ausgewählt werden. Wichtig ist, dass der Ablauf vorher durchgesprochen wird. Denn gerade das gleichzeitige Hinablassen des Sarges in das Grab ist eine Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist.
Außerdem muss im Vorfeld die Bekleidung geklärt werden. Am würdevollsten wirkt der Zug, wenn alle Leichenträger einheitlich aussehen. Festes Schuhwerk ist zwingend notwendig, damit niemand ausrutscht. Das gilt insbesondere bei nasskaltem Wetter.
Stolperfalle: Warum Sie Sargträgern kein Trinkgeld geben sollten
Es gehört sich nicht, den Sargbegleitern offen Trinkgeld zu geben. Das gilt als pietätlos. Allerdings freuen sich die Beteiligten natürlich über eine Wertschätzung. Eine Lösung ist, dass Sie ein Kuvert mit kleinen Scheinen der Friedhofsverwaltung oder dem Bestatter übergeben. Sagen Sie, dass es sich um Trinkgeld für die Träger handelt (zusätzlich zu dem üblichen Sargträger Gehalt). Die Empfänger werden dann jedem seinen Anteil zukommen lassen.
Affront: Warum es nicht pietätlos ist, die weißen Handschuhe ins Grab zu werfen
Es ist ein weitverbreiteter Brauch, dass Sargträger ihre weißen Handschuhe in das Grab werfen, nachdem sie ihre Aufgabe erledigt haben. Die Trauergäste empfinden das manchmal als würdelos oder gar beleidigend. Dabei handelt es sich allerdings um eine alte Tradition. Die Leichenträger streifen sinnbildlich den Tod ab, mit dem sie gerade in Berührung gekommen sind. Es ist also eine Geste, die von den Anwesenden akzeptiert werden sollte.
FAQ Sargträger
Dürfen Angehörige den Sarg zum Grab tragen?
Ja, Angehörige können den Sarg zum Grab geleiten, wenn sie dies wünschen. Es ist jedoch wichtig, dass sich die Angehörigen der körperlichen Anforderungen bewusst sind, da das Tragen des Sarges und das Absenken des Toten in das Grab körperlich anstrengend sein kann. Oft wird in solchen Fällen das Bestattungsunternehmen gebeten, die Leichenträger in ihrer Aufgabe zu unterstützen oder zumindest anzuleiten, wenn sie den Sargträger Job übernehmen möchten.
Werfen Sargträger ihre Handschuhe ins Grab?
Ja, es ist eine alte Tradition, dass Sargträger nach dem Absenken des Sarges ihre weißen Handschuhe in das Grab werfen. Diese Geste symbolisiert, dass die Sargbegleiter den Dienst am Toten mit dem Sarg Tragen vollendet haben und sich sinnbildlich vom Tod distanzieren. Obwohl manche Trauergäste dies als unhöflich empfinden könnten, ist es ein Brauch, der von den Hinterbliebenen akzeptiert werden sollte.
Wer darf die Urne zum Grab bringen?
Die Urne darf von jedem befördert werden, den die Hinterbliebenen bestimmen. In der Regel wird sie von einer nahestehenden Person oder den Angehörigen getragen, aber auch der Bestatter oder eine Bestattungsfachkraft kann diese Aufgabe übernehmen, wenn es von den Hinterbliebenen gewünscht wird.
Wer darf als Sargträger fungieren?
Sargträger können sowohl aus dem privaten Umfeld des Verstorbenen stammen, wie etwa Freunde oder Angehörige, als auch von einem Bestattungsunternehmen gestellt werden. In vielen Gemeinden gibt es auch ehrenamtliche Sargträger oder Personen, die diese Aufgabe als Nebenjob oder Minijob ausüben. Wichtig ist, dass die Leichenträger körperlich und in der Lage sind, den Sarg tragen und absenken zu können.
Wird immer ein Sarg für die Beisetzung benötigt?
Für eine klassische Bestattung in der Erde ist ein Sarg in der Regel erforderlich. Bei einer Feuerbestattung hingegen wird der Verstorbene im Sarg kremiert, aber zur Beisetzung der Asche wird eine Urne verwendet. Einige Friedhöfe erlauben auch die Beisetzung ohne Sarg, was von der Kapelle oder der Friedhofsverwaltung abhängig ist.
Wie schwer ist ein Sarg und wie wird er bei einer Beerdigung von Sargträgern transportiert?
- Ein Sarg kann zwischen 30 und 100 Kilogramm wiegen, abhängig vom Material.
- Bei einer Erdbestattung wird er von mehreren Sargträgern getragen.
- Bestatter organisieren, wie der Sarg bei der Beerdigung zum Grab geleitet wird.
- Während der Trauerfeier am Friedhof wird der Sarg üblicherweise von mindestens vier Trägern bewegt.
- Im Gegensatz zur Urne erfordert der Sarg mehr Träger aufgrund seines Gewichts.
Speichern für später