Seelenamt & Seelenmesse: Was ist das Sechswochenamt nach dem Tod?

Seelenamt

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Das Seelenamt ist eine wichtige Messe in der römisch-katholischen Kirche. Sie dient unter anderem dazu, dass die Zeit der Toten im Fegefeuer nicht zu lange dauert. Die genauen Zusammenhänge, Abläufe und Inhalte der Seelenmesse erklärt diese Seite.  

Was bedeutet Seelenamt? 

Seelenamt ist unter verschiedenen Begriffen bekannt. Dazu gehören Seelenmesse, Sechswochenamt, Sechswochenseelenamt und Totenmesse. Es handelt sich dabei um einen Gedenkgottesdienst.  

Die Seelenmesse verfolgt zwei Aufgaben: 

  1. Die Seelenmesse soll an den Toten erinnern.  
  2. Seine Zeit im Fegefeuer soll verkürzt werden.  

Die katholische Kirche geht davon aus, alle Seelen von der Erbsünde belastet sind, und das bedeutet, dass jeder Verstorbene automatisch im Fegefeuer landet und dort schlimme Qualen erleidet, um für seine Sünden zu bezahlen. Erst nach einer unbestimmten Zeit in der Vorhölle können die Seelen aufsteigen und zu Gott kommen.  

Allerdings gibt es laut Annahme der Kirche verschiedene Möglichkeiten, um die Zeit im Fegefeuer zu verkürzen. Dazu zählen unter anderem Fürbitten und Gebete, die explizit für den Verstorbenen gesprochen werden. Aus dieser Auffassung heraus entwickelte sich das Seelenamt.  

Es existieren unterschiedliche Formen, wie die heilige Messe zum Gedenken an einen Verstorbenen abgehalten wird. Sie kann mit oder ohne Chor-Begleitung erfolgen. Ist ein Chor beteiligt, dann spricht man bei der Totenmesse von einem Requiem.  

Dieser lateinische Begriff leitet sich vom Requiem aeternam dona eis ab. Das ist der Teil eines Psalms, der zu Beginn der Messe gesprochen wird, und zwar dann, wenn der Priester in die Kirche einzieht.  Übersetzt bedeutet er “Ewige Ruhe schenke ihnen, oh Herr.” 

Typischerweise wird die Seelenmesse 6 Wochen nach dem Todesfall abgehalten.  

Was passiert beim Seelenamt? 

Eine Familie beim Gedenkgottesdienst in der Kirche

 

Der Ablauf der Totengedenkmesse ist relativ klar und sieht traditionell folgendermaßen aus: 

Zuerst erfolgt der Einzug des Priesters, dann die Kyrielitanei, ein liturgisches Lied, sodann das Tagesgebet. Anschließend erfolgt die erste Lesung des Priesters, woran sich meist ein Lied, das Evangelium sowie die Hauptpredigt anschließen. Auf das Glaubensbekenntnis folgen die Fürbitten, anschließend ein weiteres Lied, dann das Hochgebet, das Lied zum Sanctus, das Vaterunser und das Lamm Gottes. Fürderhin erfolgen die Rezitation eines weiteren Liedes, ein Abschlussgebet, das finale Musikstück, zu dem die Gemeinde Gesang einstimmt und der Abschlusssegen. Die Totengedenkmesse endet mit tragender Musik zum Auszug. 

In früheren Zeiten wurde während der Seelenmesse primär auf die Sünden der Menschen hingewiesen. Die Messe lief eher düster und bedrückend ab. Klassischerweise wurden die Farben Schwarz und Violett für den Anlass verwendet.  

Bedeutung der Farben im Christentum

  • Violett: Buße, Umkehr, Besinnung 
  • Schwarz: Ende, Tod, Trauer 

Heute wird der Fokus bei der Totengedenkmesse anders gesetzt. Es wird sich mehr auf die Auferstehung und die Erlösung von den Sünden konzentriert. Dadurch ist die Messe lichtvoller und positiver. Das zeichnet sich auch in der Farbwahl aus. Denn in unserer modernen Zeit wird vorwiegend die Farbe Weiß für das Auferstehungsamt gewählt.  

Nach dem Gottesdienst besuchen die Angehörigen häufig noch gemeinsam das Grab des Toten.  

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Wie lange geht eine Seelenmesse? 

Das Seelenamt ist ein Gedenkgottesdienst. Dabei ist der Ablauf relativ starr vorgegeben. Die Dauer der Messe hängt unter anderem von der Predigt sowie den ausgesuchten Liedern ab. Auch die Anzahl der anwesenden Trauermitglieder, die an der Kommunion teilnehmen, hat Einfluss auf die Zeitspanne. Je mehr Menschen die Hostie empfangen, desto mehr Zeit ist notwendig. Für gewöhnlich nimmt eine Totengedenkmesse aber nicht mehr als 45 bis 60 Minuten in Anspruch.  

Wer kann ein Seelenamt veranlassen? 

Eine Familie steht am Grab und trauert

 

Wenn ein gläubiger Mensch merkt, dass ihn die Lebenskräfte verlassen, kann er selbst für sein Seelenwohl Vorsorge tragen. Er vereinbart mit dem Priester, wann und wie viele Seelenämter für ihn abgehalten werden sollen.  

Alternativ können auch die Angehörigen eine Totengedenkmesse für den Verstorbenen veranlassen. Neben den typischen 6 Wochen nach dem Ableben, wird häufig zum ersten Todestag eine Seelenmesse eingeplant.  

Zur Rettung der Seele aus dem Fegefeuer sprechen bei dem Gottesdienst die Gemeindemitglieder und Familienangehörigen besondere Fürbitten. Was genau vorgetragen wird, sprechen Sie am besten im Vorfeld mit dem Geistlichen ab.  

Manchmal veranlasst die Kirche selbst ein Seelenamt. Das gilt insbesondere dann, wenn eine wichtige Person verstorben ist. Zusätzlich gilt die Messe an Allerseelen als allgemeine Totengedenkmesse und dient allen Verstorbenen, damit diese möglichst rasch Erlösung finden. An der Sonntagsmesse wird sich in vielen Gemeinden ebenfalls die Zeit genommen, um Fürbitten für die kürzlich Verstorbenen zu verlesen.  

Warum heißt die Seelenmesse auch 6-Wochen-Amt? 

Der Zeitraum von 40 Tagen entspricht 6 Wochen. Die Periode der 40 Tage ist den Christen aus der Fastenzeit zwischen Ostern und Pfingsten bekannt. Jesus starb für die Menschen am Kreuz. Durch die Auferstehung von Jesus Christus wurde der Tod besiegt. An Pfingsten erschien der Heilige Geist den Jüngern. 

Die Periode der 40 Tage wird nach einem Todesfall genutzt, um sich zurückzuziehen. In den 6 Wochen zwischen Todesfall und Seelenamt gedenken die Angehörigen dem Verstorbenen in Stille. Mit dem Sechswochenamt ist die erste Trauerphase abgeschlossen. Die Angehörigen dürfen sich jetzt wieder mehr dem Leben zuwenden.  

Bis heute tragen fromme Christen schwarze Kleidung, wenn ein Familienmitglied verstirbt. Entweder nach dem Seelenamt oder ein Jahr nach dem Todesfall können die Menschen wieder ihre herkömmliche Kleidung anziehen.  

Vielleicht kennen Sie aus der Tageszeitung bestimmte Traueranzeigen, die 6 Wochen nach dem Ableben eines Menschen eingestellt werden. Christen nutzen den Anlass des Seelenamts manchmal, um erneut öffentlich dem Verblichenen zu gedenken. Deshalb schalten sie dann eine Anzeige in der Zeitung.  

Was zieht man zum Sechswochenamt an? 

Normalerweise tragen die Angehörigen für das Sechswochenamt ihre Trauerkleidung. Sie können also das Gleiche anziehen, wie auf der Beerdigung. Klassische Trauerkleidung ist in schwarzer Farbe oder gedeckten, dunklen Tönen gehalten. Männer wählen meistens einen Anzug, Damen ein Kostüm, einen Hosenanzug oder ein mindestens knielanges Kleid.  

Zusammenfassung zum Thema Seelenamt & Sechswochenamt

  • Seelenamt: Eine besondere Messe der katholischen Kirche, um für die Seele des Verstorbenen zu beten und seine Zeit im Fegefeuer zu verkürzen.
  • Sechswochenamt: Eine spezielle Form des Seelenamtes, die sechs Wochen nach dem Todesfall abgehalten wird. Es markiert das Ende der ersten Trauer-Phase und gibt den Hinterbliebenen Trost.
  • Zweck: Die Messe dient dem Gedenken und soll die Seele des Verstorbenen auf ihrem Weg zu Gott begleiten.
  • Ablauf: Ein festgelegter Gottesdienst, der aus Gebeten, Lesungen und Fürbitten besteht. Der Bestatter unterstützt bei der Planung, wenn das Seelenamt unmittelbar nach der Beerdigung gefeiert wird.
  • Farbsymbolik: Früher dominierte Schwarz (Tod und Trauer), heute oft Weiß als Zeichen der Hoffnung.
  • Bedeutung: Eine wichtige Tradition in der katholischen Kirche, um die Seele des Verstorbenen in den heiligen Gebeten der Gemeinschaft zu ehren.
  • Auferstehungsamt: Wird meist am Tag der Beerdigung oder kurz danach gefeiert und symbolisiert die Hoffnung auf das ewige Leben.
  • Besuch am Grab: Nach dem Gottesdienst wird das Grab des Verstorbenen oft besucht, um in Stille Abschied zu nehmen.

Passende Trauerkarten für verschiedene Gelegenheiten finden Sie hier.

FAQ Seelenamt

Seelenamt & Seelenmesse: Was ist das Sechswochenamt?

Das Sechswochenamt ist eine besondere Form des Seelenamtes, das in der katholischen Tradition sechs Wochen nach dem Sterben des Verstorbenen gefeiert wird. Es erinnert an den Verstorbenen und gibt den Hinterbliebenen die Gelegenheit, in Gemeinschaft für ihn zu beten. Diese Messe bietet den Trauernden Trost und ist ein fester Bestandteil der kirchlichen Erinnerung an den Verstorbenen.

Seelenamt und Auferstehungsamt: Was ist der Unterschied?

Das Seelenamt ist eine heilige Messe, die für die verstorbene Seele gelesen wird, um für sie Gottes Barmherzigkeit zu erflehen. Das Auferstehungsamt hingegen wird meist unmittelbar nach dem Sterben oder im Rahmen der Beerdigung gefeiert, denn der Zweck des Auferstehungsamtes ist es, die Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben zu stärken. Die Seelenmesse kann hingegen auch zu einem späteren Zeitpunkt, wie am Jahrestag oder am Sechswochenamt, abgehalten werden.

Wann wird das 30-tägige Seelenamt gefeiert?

Die 30-tägige Totengedenkmesse wird in der katholischen Kirche traditionell 30 Tage nach dem Tod eines Menschen gefeiert. Es soll sicherstellen, dass in den Wochen nach dem Sterben weiterhin für die verstorbene Seele gebetet wird. Es symbolisiert die Verbundenheit zwischen den Lebenden und den Verstorbenen und schenkt den Hinterbliebenen einen Moment des Gedenkens.

Warum ist das Seelenamt wichtig für die Hinterbliebenen?

Das Seelenamt bietet den Hinterbliebenen die Möglichkeit, sich im Glauben mit dem Verstorbenen verbunden zu fühlen. In der katholischen Tradition wird gebetet, dass die Seele des Verstorbenen Frieden findet. Es ist ein Ausdruck von Trauer, aber auch von Hoffnung und Trost für die Hinterbliebenen.

Wer organisiert das Seelenamt?

Das Seelenamt wird in der Regel von den Hinterbliebenen organisiert. Der Pfarrer der Gemeinde und manchmal auch der Bestatter helfen bei der Planung. Wenn es anlässlich eines besonderen Datums wie des Sechswochen- oder der 30-tägigen Totengedenkmesse stattfindet, informiert der Pfarrer die Angehörigen rechtzeitig.

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