Totenflecken oder Leichenflecke als sicheres Todeszeichen  

Totenflecken oder Leichenmale als sicheres Todeszeichen bei Verstorbenen

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Wenn ein Mensch stirbt, muss ein Arzt den Tod feststellen. Während der Leichenschau sucht er nach den sicheren Todeszeichen. Totenflecken oder Leichenflecken zeigen sich vergleichsweise schnell nach dem Ableben, weshalb der Mediziner danach Ausschau hält. Sie gelten als eines der sicheren Todeszeichen. Ursachen, Aussehen und Verlauf der Totenflecken erklären wir in diesem Beitrag. 

Was sind Totenflecke/Livores mortis?  

Die Flecken werden auch Livores mortis oder Leichenflecke bezeichnet. Die Verfärbungen der Haut treten in einigen Fällen bereits rund 20 bis 30 Minuten nach dem Ableben auf. Bei den meisten Menschen sind Totenmale rund 60 Minuten nach dem Tod auf der Haut zu erkennen. In der Pathologie und Rechtsmedizin gelten Totenflecke als sicheres Todeszeichen.   

Wie sehen Totenflecke aus?  

Totenflecke sind normalerweise grauviolette Verfärbungen der Haut. Sie kommen nach Eintritt des Todes an Körperteilen vor, die von der Schwerkraft abhängig sind. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang auch von abhängigen Körperpartien.  

Befindet sich der Tote in Rückenlage, kommt es zum Absinken des Blutes in den hinteren Körperbereichen. Der Rücken, die hinteren Arme und Beine sind die Körperteile, die dann in der Regel von Totenmalen betroffen sind. 

Anfangs sind sie winzig und rot. Später laufen sie zu größeren Leichenflecken zusammen. Die Farbe der Totenmale wird dann eher bläulich oder violett. Das Ausmaß der Leichenflecke ist von Körper zu Körper unterschiedlich. Hat eine Person vor oder bei dem Ableben sehr viel Blut verloren, sind unter Umständen gar keine Totenflecke zu sehen.   

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Leichenschau: Totenflecken als Rückschluss auf Todesursache  

In der Regel werden Totenflecke herangezogen, um festzustellen, ob ein Mensch wirklich verstorben ist. Sie gelten als sichere Todeszeichen. Deshalb hält der zuständige Arzt bei der Leichenschau Ausschau nach ihnen. Außerdem kann er anhand der Verfärbung und Größe ungefähre Rückschlüsse auf den Todeszeitpunkt ziehen.    

Bei einigen Todesursachen sehen die Totenflecke anders aus als gewöhnlich. Kommt es aufgrund einer Kohlenmonoxidvergiftung (Co-Intoxikation) zu dem Todesfall, weisen die Totenmale zum Beispiel eine rosa bzw. rötliche Farbe auf.  

Stirbt jemand an einer Überdosis oder erstickt er, dann sind die Totenmale teilweise intensiver gefärbt und erscheinen eher in einem dunklen blau-lila Ton. Diese Farbe gibt demjenigen, der die Leichenschau durchführt, einen Tipp über die mögliche Todesursache.  

Bei Leichenschauen und Obduktionen werden die Totenflecken also nicht nur zur Bestimmung des Todes und des Todeszeitpunktes herangezogen, sondern manchmal auch, um die Todesursache zu bestimmen.   

Wie verändern sich Livores Mortis?  

Die Totenflecke entstehen und verhalten sich von Körper zu Körper etwas unterschiedlich. Deshalb ist es unmöglich, einen exakten Zeitpunkt ihrer Entstehung anzugeben. Außerdem ist es nur schwer vorherzusagen, wann sie genau auftreten und sie sich verändern. Es lassen sich nur Zeiträume eingrenzen, in denen der Prozess üblicherweise passiert.   

  • Bereits 20 bis 30 Minuten nach dem Eintritt des Todes kommt es an verschiedenen Körperpartien zu den ersten Verfärbungen.   
  • Die Totenflecke fangen nach einer Stunde bis zu sechs Stunden an zusammenzufließen. In der Medizin spricht man vom Konfluieren der Totenflecke.   
  • Es dauert durchschnittlich bis zu 16 Stunden nach Eintritt des Todes, bis die Leichenflecke vollständig ausgebildet sind. 
  • In den ersten 6 bis maximal 8 Stunden nach Todeseintritt verändern die Totenflecke ihre Position, wenn der Leichnam bewegt wird.   
  • Bei der Umlagerung des Körpers verlagern sich die Totenmale im Zeitraum zwischen 4 und 24 Stunden nur noch teilweise.   
  • Bis zu 20 Stunden nach dem Ableben kann man den Leichenfleck noch komplett mit dem Finger wegdrücken. Es bleibt ein heller Bereich auf der Haut der Leiche bestehen, wo man vorher seinen Finger angepresst hat.   
  • Bis zu 36 Stunden post mortem sind die Flecken noch unvollständig wegzudrücken.   

Aber auch bei der Wegdrückbarkeit der Totenflecke sind die Zeiträume bei jeder Leiche unterschiedlich. Bei manchen Körpern können Totenmale bis zu 4 Tagen nach dem Ableben noch stellenweise weggedrückt werden. Deshalb sind Ärzte nur in der Lage, den Todeszeitpunkt anhand der Totenflecke ungefähr einzugrenzen.   

Wieso kommt es zu Totenflecken?  

Verstirbt eine Person, dann hört ihr Herz auf zu schlagen. Das Blut wird nicht mehr durch den Organismus gepumpt. Die Stoffwechselfunktionen werden eingestellt. Dafür starten die Zersetzungsprozesse, obwohl in diesem Stadium noch nichts von Fäulnis zu sehen ist. Die Hautkapillaren der Leiche füllen sich jetzt an bestimmten Stellen mit der roten Flüssigkeit.  

Welche Körperpartien davon betroffen sind, hängt von der Schwerkraft ab. Liegt der Tote auf dem Rücken, rinnt das Blut in die Gefäße der unteren Körperseite. Hängt oder steht der Leichnam, dann füllen sich die Füße und Beine. In den Bereichen, wo sich die roten Blutkörperchen eines Organismus ansammeln, entstehen die Leichenflecke. Diesen Vorgang nennt man Hypostase. Die Hypostase betrifft allerdings nicht nur die Blutflüssigkeit, sondern auch alle anderen Körperflüssigkeiten. 

Hoher Druck verhindert allerdings, dass sich bestimmte Stellen eines Toten post mortem mit Blut füllen. Deswegen zeigen sich bei Verstorbenen, die auf dem Rücken liegen, meistens keine Totenmale im Bereich der Schultern, von Gesäß, Hinterkopf, Waden und Fersen auf.   

Spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem sich Hämoglobin und dessen Stoffwechselprodukte im Gewebe einlagern, können die Totenflecke nicht mehr weggedrückt werden.   

Können Totenflecken bei lebenden Menschen auftreten?  

Tatsächlich können auch bei Menschen, die sich in der letzten Sterbephase und kurz vor dem Tod befinden, sogenannte Leichenflecke bilden. Dann spricht der Fachmann von intravitalen Totenflecken oder Kirchhofrosen.  

Sie werden auf gleiche Art und Weise verursacht wie die Livores mortis bei Verstorbenen. Denn unter Umständen können sich auch bei Lebenden die inneren Hautkapillaren mit gestautem Blut füllen. Dadurch wird ebenfalls rötlich-violette Farbe auf der Haut des lebenden Körpers sichtbar.   

Die sogenannten Kirchhofrosen erscheinen bei Sterbenden, wenn ihre Herztätigkeit bereits stark nachlässt. Es gibt auch bestimmte Gerinnungsstörungen wie das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom, die mit intravitalen Totenmalen einhergehen.    

Dadurch, dass die Hautverfärbungen auch bei Lebenden vorkommen können, werden sie nicht als einziges Todeszeichen bei der Leichenschau genutzt. Um ganz sicherzugehen, dass ein Lebender nicht versehentlich für Tod erklärt wird, müssen im Totenschein zahlreiche weitere Angaben zum Ableben eingetragen werden.   

Totenflecken & Co.: Sichere Todeszeichen

Eine große Angst vieler Menschen ist es, versehentlich für Tod erklärt zu werden. Damit das nicht passiert, wird bei jedem Todesfall eine Leichenschau durchgeführt. Das ist die Aufgabe des Arztes, der von den Angehörigen, dem Bestatter oder Pflegepersonal gerufen wurde.  

Dabei schaut sich der Verantwortliche die Anzeichen des Körpers ganz genau an. Jeder äußere Hinweis des Leichnams über die Todesursache und den Todeseintritt werden im Totenschein notiert.  

Zu den weiteren sicheren Anzeichen des Todes zählen: 

  • Ausprägung der Leichenstarre/Totenstarre/Rigor mortis  
  • Verwesung/Fäulnis 
  • Tödliche Verletzungen der Person (abgetrennter Kopf etc.) 
  • Kälte, absinken der Körpertemperatur 

Tod steht fest, aber nicht die Ursache: Was passiert dann? 

Was geschieht, wenn sich durch Anzeichen wie Rigor mortis/Leichenstarre, Totenflecken und Verwesung zwar der Tod eines Menschen eindeutig feststellen lässt, nicht aber, ob eine natürliche oder unnatürliche Todesursache vorliegt? Als Folge werden Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Der Bestatter überführt die Leiche dann in der Regel in die Rechtsmedizin. Dort wird dann unter anderem eine Leichenschau und gegebenenfalls eine Obduktion durchgeführt.  

Selbst wenn der Tod also durch das Absinken des Blutes und die Entstehung der Totenmale sowie der Totenstarre diagnostiziert werden kann, muss die Bestattung dennoch warten, bis die eindeutige Todesursache geklärt ist. 

Was bei einer Sicherstellung des Leichnams sowie der Obduktion genau passiert, erfahren Sie von unseren Experten. Lesen Sie dazu einfach die entsprechenden Beiträge. Außerdem finden Sie auf unserer Seite Artikel, die Totenstarre/Leichenstarre genauer erklären und auf die verschiedenen Bestattungsarten eingehen.  

Wir helfen Ihnen obendrein dabei, den perfekt passenden Bestatter zu finden. Im Trauerfall sind wir Ihr unabhängiger Berater. 

FAQ Totenflecke & Leichenflecke

Was sind Totenflecke?

  • Leichenflecke entstehen nach dem Tod beim Verstorbenen durch das Absinken des Blutes im Körper.
  • Sie gehören zu den sicheren Todeszeichen und helfen bei der Feststellung der Todesursache.
  • Tauchen hellrote Totenflecken auf, können diese auf Vergiftungen deuten. Blauviolette Färbungen weisen eher auf eine Kälteexposition hin.
  • Bei der ärztlichen Untersuchung, der Leichenschau, sind Leichenflecken wichtig, um den Zeitpunkt des Todesfalls zu bestimmen.
  • Gemeinsam mit der Totenstarre liefern sie Hinweise auf das Auftreten des Todes.

Warum treten Totenflecke auf?

Totenflecke, auch als Leichenflecken bekannt, treten nach dem Tod aufgrund der Schwerkraft auf. Das Herz stoppt, der Blutkreislauf hört auf zu arbeiten, und das Blut sammelt sich in den unteren Bereichen des Körpers. Unter bestimmten Bedingungen können sie variieren. Bei unsicheren Todeszeichen wie dem Hirntod geben Totenmale Hinweise auf das Vorliegen des Todes.

Wo treten Totenflecke nicht auf?

Totenmale, auch als Toten- oder Leichenflecke bekannt, treten nur in totem Gewebe auf. Daher treten sie nicht auf lebendem Gewebe, wie der Haut, den Organen oder dem Muskelgewebe von lebenden Menschen oder Tieren auf. Sie sind ein Zeichen des Todes und erscheinen nicht bei Lebenden.

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