Trauerbrief schreiben: Persönlich mit Trauerkarte kondolieren und Trost spenden

Trauerbrief schreiben mit rotem Siegel auf Umschlag und Lilie daneben, persönlich Beileid mit Trauerkarte oder Beileidskarte ausdrücken,

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Der Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabu-Thema. Deshalb fällt der Umgang damit so schwer. Ist in Ihrem Umfeld ein Trauerfall passiert, dann machen Sie nicht den Fehler und ignorieren das Unglück. Wer es nicht über das Herz bringt, persönlich mit den Angehörigen zu sprechen, der kann am besten einen Trauerbrief schreiben (persönlich verfasst). Doch den meisten Menschen fällt das gar nicht so leicht. Sie wissen nicht, wie sie am würdevollsten ein Kondolenzschreiben aufsetzen. Wir erklären Ihnen, warum ein Trauerbrief wichtig ist, zeigen anhand von Trauerbrief Vorlagen, wie das aussehen kann und wie Sie das Schreiben erfolgreich zu Papier bringen.  

Warum ist die richtige Anteilnahme entscheidend? 

Weiße Kerzen und Blumen zum Abschied, Trauer in persönlicher Trauerkarte ausdrücken

 

Die allermeisten Leute sprechen nicht gerne über das Sterben. Und wenn sie es tun, dann verwenden Sie verblümte Begriffe, um nur ja nicht die Tatsachen aussprechen zu müssen. In der deutschen Sprache finden sich rund 80 Redewendungen und Synonyme für das Wort „sterben“. Dabei stellten australische Forscher fest, dass es wichtig ist, die Dinge beim Namen zu nennen – besonders, wenn es um den Tod geht.  

Denn dadurch können die Menschen den endgültigen Abschied von einem Verstorbenen realisieren und schneller akzeptieren. Oftmals haben wir Angst, die richtigen Worte zu finden. Dabei sagen oder schreiben wir am besten einfach die Tatsachen. Natürlich sollten die Fakten mitfühlend verpackt sein.  

Es hilft dem Trauernden tröstende und gleichzeitig aufrichtige Worte zu lesen oder zu hören. Dazu erklärt der italienische Psychotherapeut Piero Ferrucci: „Leidende Menschen brauchen keine Diagnosen, Ratschläge, Deutungen, Beeinflussungen, sondern echtes bedingungsloses Einfühlungsvermögen. Sobald sie wenigstens das Gefühl haben, dass jemand sich mit ihren Erfahrungen identifiziert, können sie ihr Leiden loslassen und geheilt werden.“ 

Ein aufrichtiger und empathischer Trauerbrief kann also ein erster Schritt in der Trauerverarbeitung sein. Dabei sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass ein Trauerbrief nicht dazu da ist, den Schmerz aufzulösen. Der Verfasser schreibt ihn, um die nächsten Angehörigen in ihrer Trauer zu begleiten.   

Was ist ein Trauerbrief und was eine Trauerkarte? 

Dankeskarten zur Trauer gestalten

Ein Trauerbrief ist ein Kondolenzschreiben, indem Sie im Todesfall Ihr Beileid äußern. Er richtet sich an die Hinterbliebenen und soll diesen Trost in den schweren Stunden spenden. Im Vergleich zu einer Kondolenzkarte oder einer Trauerkarte ist der Brief in der Regel etwas länger formuliert.  

Mit den Worten wird der Verstorbene geehrt. Dank der enthaltenen Erinnerungen lebt der Mensch in den Gedanken des Verfassers und der Angehörigen wieder auf. Der Trauerbrief wird entweder per Post zugestellt, persönlich in den Briefkasten geworfen oder bei passender Gelegenheit überreicht.  

Achtung Fettnäpfchen: 4 Dinge, die Sie beim Trauerbrief Schreiben vermeiden sollen 

Trauerbrief schreiben mit Füller und Trauersprüchen um Beileid auszudrücken

 

Das Schlimmste, was Sie im Todesfall machen können, ist, diesen zu ignorieren. Überwinden Sie auf jeden Fall Ihren inneren Schweinehund und wünschen Sie den Hinterbliebenen ein herzliches Beileid. Rufen Sie an oder schreiben Sie ein paar tröstende Worte.  

Falls Sie als Beileidsbekundung einen Trauerbrief schreiben (persönlich) möchten, vermeiden Sie unbedingt die folgenden Fehler: 

  • Verspätete Beileidsbekundung: Das Schreiben sollte zeitnah verschickt werden. Am besten verfassen Sie den Trauerbrief unmittelbar, nachdem Sie vom Tod des Menschen erfahren haben. Natürlich dürfen Sie sich erst einmal sammeln und Ihre eigene Trauer fühlen. Aber die nächsten ein oder zwei Tage nutzen Sie, um Ihre Beileidsbekundung zu verfassen. Idealerweise trifft das Schreiben bis zur Bestattung ein. Aber auch noch bis zu zwei Wochen nach der Trauerfeier gelten als akzeptabel.  
  • Digitaler Trauerbrief: Halten Sie sich bei Ihrer Anteilnahme von neuen Technologien fern. Es wirkt unpersönlich und kalt, die tröstenden Worte per E-Mail, Messenger oder SMS zu verschicken. Auch ein Fax macht es nicht besser. Nehmen Sie sich stattdessen Stift und Papier zur Hand und schreiben Sie einen angemessenen Trauerbrief.  
  • Floskeln: „Die Zeit heilt alle Wunden“ und „Das wird schon wieder“ will kein Hinterbliebener hören. Vermeiden Sie leere Standard-Redewendungen. Stattdessen wird auf Mitgefühl und selbst formulierte Worte gesetzt.  
  • Übertreibungen: Stellen Sie weder den Verstorbenen übertrieben positiv, noch den Todesfall extrem dramatisch dar. Ihre Worte sollen realistisch und zeitgleich tröstlich sein. Übertreibungen haben bei Trauerbriefen nichts zu suchen. Sie wirken aufgesetzt und unehrlich.  

Bei der Frage „Trauerbrief schreiben: persönlich per Hand oder getippt?“, scheiden sich die Geister. Einerseits kommt ein handschriftlicher Kondolenzbrief normalerweise besser bei den Empfängern an. Er wirkt persönlicher. Andererseits besitzen manche Menschen keine leserliche Handschrift. Die Gefahr besteht, dass nicht entziffert werden kann, was sie ausdrücken wollen.  

Wer einigermaßen lesbar schreibt, der sollte den Trauerbrief tatsächlich selbst zu Papier bringen. Ansonsten kann das Schreiben per Computer verfasst und ausgedruckt werden. Wichtig ist dann aber, dass mindestens der Abschiedsgruß und die Unterschrift per Hand geschrieben werden. 

Trauerbrief Vorlage: Mit Text-Mustern die richtigen Worte finden 

Falls Sie sich unsicher sind, wie ein gutes Trauerschreiben aussieht, dann lesen Sie einfach weiter. Wir liefern Ihnen einige Ideen, die als Inspiration dienen. Es handelt sich natürlich nur um Muster für die Kondolenzkarte oder den Trauerbrief. Gerne dürfen Sie die Trauerbrief Vorlagen aber zu Ihrem eigenen Trauerfall passend abändern und verwenden.  

Beispiel für eine sehr persönliche Trauerbekundung

Beispiel für einen persönlichen Trauerbrief

Beispiel für eine förmlichere Beileidskarte

Trauerbrief Vorlage oder Muster förmlich

Das sind nur zwei Varianten einer Trauerbrief Vorlage. Die Struktur des Schreibens ist immer gleich. Sie besteht aus: 

  • Anrede 
  • Einleitung 
  • Erinnerung/Wertschätzung 
  • Beileid 
  • Wünsche für die Zukunft 

Wer möchte, der kann seine Hilfe anbieten. Gerade ältere oder verwitwete Menschen mit kleinen Kindern können nach dem Tod eines geliebten Menschen jede Unterstützung von Freunden und Bekannten benötigen. Aber aufgepasst, wer ein Angebot macht, der sollte es auch unbedingt einhalten, wenn die Hinterbliebenen darauf zurückkommen.  

Geeignete Trauersprüche für die Anteilnahme in persönlichen Beileidskarten oder -briefen

Häufig werden inspirierende Trauersprüche in den Trauerbriefen eingefügt. Das sorgt für mehr Tiefgang und füllt außerdem die Seiten.  

Wichtig ist, dass der Vers zu dem Anlass und dem Verstorbenen passt. Wenn ein Mensch zu Lebzeiten gläubig war, wirkt ein Bibel-Zitat immer stimmig. Ansonsten existieren unzählige weltliche Trauersprüche, die verwendet werden können.  

Einen Volltreffer landen Sie, wenn die Worte von einem Autor, Verfasser oder Komponisten stammen, den der Tote verehrt hat. Im Internet finden Sie Sammlungen von Trauersprüchen.  

Einige Beispiele teilen wir in diesem Beitrag mit Ihnen:  

  • „Endlich Erlösung zu finden, ist ein Segen.“ – Julia Starkey 
  • „Ich bin von euch gegangen, nur für einen kurzen Augenblick und gar nicht weit. Wenn ihr dahin kommt, wohin ich gegangen bin, werdet ihr euch fragen, warum ihr geweint habt.“ – Laotse 
  • „Ihr habt jetzt Trauer, aber ich werde Euch wiedersehen und Euer Herz wird sich freuen.“ – Johannes 16,22 
  • „Sie ist nun frei und unsere Tränen wünschen ihr Glück.“ – Johann Wolfgang v. Goethe 
  • „Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.“ – Ernest Hemingway 

Den Vers können Sie entweder als Überschrift oder am Ende des Trauerbriefes einfügen.  

An wen können Sie einen Trauerbrief senden? 

Grundsätzlich senden Sie Trauerbriefe und Kondolenzkarten an die nächsten Angehörigen eines Verstorbenen. Das können die Ehepartner, Eltern oder Kinder sein. Auch Geschwister und Enkel freuen sich über eine schriftliche Anteilnahme.  

Früher wurden die Trauerschreiben mit dem Vermerk „An das Trauerhaus“ adressiert. Das ist heutzutage unüblich. Das Kuvert wird mittlerweile an die Familie oder eine Einzelperson gerichtet. Es wird so beschriftet wie im normalen Schriftverkehr auch.  

Viele Menschen scheuen sich davor, Fremden einen Beileidsbrief zu schreiben. Doch dazu gibt es überhaupt keinen Grund. Wenn Sie den Verstorbenen schätzten, dann dürfen Sie auch Ihr Mitgefühl und Ihre Anteilnahme zum Ausdruck bringen. Die Hinterbliebenen freuen sich normalerweise immer, wenn sie Kondolenzschreiben bekommen. Denn das zeigt, wie geschätzt ein Mensch war.  

Geld in der Trauerkarte: Schickt sich das? 

Früher war es üblich, einen Geldschein im Trauerschreiben zu verschicken. Allerdings fassen dies einige Angehörige auch als Beleidigung auf. Wer die Trauernden gerne finanziell etwas unterstützen möchte, der sollte unbedingt Fingerspitzengefühl beweisen.  

Wenn Sie Bargeld im Trauerbrief verschicken wollen, dann schreiben Sie dazu einen Verwendungszweck. Je persönlicher dieser verfasst ist, desto besser. Sie können zum Beispiel schreiben, dass Sie den Betrag gerne für eine bestimmte Grabpflanze geben möchten, weil der Verstorbene dieses Gewächs besonders geschätzt hat.  

Alternative Möglichkeiten sind, den Betrag an eine Einrichtung zu spenden, die im Zusammenhang mit dem Verstorbenen stand. Vielleicht ist der Mensch an einer schweren Krankheit verstorben, dann könnten Sie das Geld an eine Forschungseinrichtung überweisen, die ein Medikament gegen dieses Leiden entwickelt. Legen Sie anschließend die Spendenquittung dem Trauerbrief bei.  

Sie könnten sich auch bei den Angehörigen erkundigen, ob Grabschmuck gewünscht ist und einen Kranz oder ein Gesteck für die Trauerfeier in Auftrag geben. Oftmals kommen diese Gesten besser an als ein loser Geldschein im Umschlag.

Trauerkarten zum individuellen Gestalten finden Sie in unserem Shop. 

Die wichtigsten Informationen aus dem Beitrag in der Übersicht

Hier sind die wichtigsten Take-aways:

  • Persönliche Anteilnahme bei einem Todesfall ist wichtig, um den Hinterbliebenen Trost und Unterstützung zu bieten.
  • Ein Trauerbrief oder eine Trauerkarte sollte möglichst zeitnah nach dem Tod verfasst werden, idealerweise innerhalb von ein bis zwei Wochen nach dem Verlust.
  • Der Trauerbrief muss nicht zwingend handschriftlich sein, aber handschriftliche Worte oder die Unterschrift verleihen dem Schreiben eine besonders persönliche Note.
  • In einem Kondolenzschreiben sollten leere Floskeln wie „Die Zeit heilt alle Wunden“ vermieden und stattdessen aufrichtige und tröstende Worte verwendet werden.
  • Erinnerungen an den Verstorbenen können in den Trauerbrief eingefügt werden, um den Verstorbenen zu ehren und den Angehörigen Trost zu spenden.
  • Die Anrede im Trauerbrief sollte je nach Beziehung zum Verstorbenen und den Hinterbliebenen entweder formell („Sehr geehrte/r“) oder persönlich („Liebe/r“) gewählt werden.
  • Ein Foto des Verstorbenen kann den Trauernden zusätzliche Erinnerungen schenken, ist aber keine Pflicht.
  • Ein Beileidsbrief sollte realistisch und tröstend sein, ohne Übertreibungen oder unrealistische Formulierungen.
  • Trauersprüche oder Zitate können im Trauerbrief verwendet werden, um den Trost zu vertiefen und den Verlust auszudrücken.
  • Falls Sie finanzielle Unterstützung bieten möchten, sollte dies mit Fingerspitzengefühl erfolgen, z. B. durch eine Spende an eine wohltätige Organisation im Namen des Verstorbenen.

FAQ Trauerbrief

Wann sollten Sie Kollegen das Beileid mit persönlichen Worten aussprechen?

Es ist angemessen, Kollegen möglichst zeitnah nach dem Verlust eines geliebten Menschen das Beileid auszusprechen. Idealerweise sollte dies schriftlich erfolgen, etwa durch eine Trauerkarte oder Beileidskarte. Dabei ist es wichtig, tiefes Mitgefühl auszudrücken, aber auch darauf zu achten, den Kollegen nicht zu überfordern. Ein gemeinsames Gespräch kann ebenfalls angebracht sein.

Muss eine Beileidsbekundung handschriftlich sein?

Eine Beileidsbekundung muss nicht zwingend per Hand verfasst sein, aber es zeigt besondere persönliche Anteilnahme, wenn die Gefühle handschriftlich ausgedrückt werden. Die Handschrift verleiht dem Schreiben eine tiefere Verbundenheit und unterstreicht die aufrichtige Anteilnahme am Verlust. Wenn Sie sich für gedruckte Texte oder Sprüche entscheiden, sollten Sie zumindest eine persönliche Unterschrift hinzufügen.

Soll ein Foto der/des Verstorbenen als Erinnerung an sie/ihn auf den Trauerbrief?

Ein Foto des Verstorbenen auf dem Trauerbrief oder der Trauerkarte ist nicht zwingend erforderlich. Es hängt von der persönlichen Verbindung ab, ob ein Bild als angemessen empfunden wird. Wenn es für die Trauernden eine schöne Erinnerung an den geliebten Menschen darstellt, kann ein Foto jedoch zusätzliche tiefere Emotionen wecken und Trost spenden. Es bleibt letztlich eine persönliche Entscheidung.

Welche Anrede auf Trauerbrief bzw. Trauerkarte an die Angehörigen?

Auf einer Trauerkarte oder einem Trauerschreiben sollte die Anrede je nach Nähe zur trauernden Person und dem Verstorbenen gewählt werden. Gängige Formulierungen sind:

  • „Liebe/r …,“ (bei Freunden oder nahen Kollegen)
  • „Sehr geehrte/r …,“ (bei formelleren Beziehungen)

Es empfiehlt sich, die Anrede so herzlich und persönlich wie möglich zu gestalten, um dem Empfänger in dieser tiefen Phase des Schmerzes zu begegnen.

Wann verschickt man ein Kondolenzschreiben?

Ein Kondolenzschreiben sollte möglichst bald nach dem Verlust verschickt werden, idealerweise innerhalb der ersten ein bis zwei Wochen nach dem plötzlichen Tod. Es kann tröstlich sein, wenn die Gedanken und aufrichtige Anteilnahme früh bei den Trauernden ankommen, um ihnen tiefstes Mitgefühl und Trost in der traurigen Situation zu spenden.

Welche Trauersprüche oder mitfühlenden Sprüche eignen sich, um Anteilnahme auszudrücken?

Trauersprüche, die Mitgefühl ausdrücken, sollten Trost geben und Hoffnung während der Trauer vermitteln. Beispiele sind:

  • „In Gedanken bei euch, möge die Erinnerung euch Kraft geben.“
  • „In tiefer Trauer verbunden, mit stillem Gedenken an einen geliebten Menschen.“
  • „Möge die Liebe, die bleibt, euch durch diese schwere Zeit tragen.“
  • „Unser herzliches Beileid. Wir teilen eure Trauer und wünschen euch viel Kraft.“

Mit solchen Sprüchen können Sie Ihr Beileid aussprechen und erinnern gemeinsam an den Verstorbenen, um das Andenken zu wahren.

 

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